Meister Eckhart :: Критика
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Критика
Die Überlieferung der deutschen und der lateinischen Texte ist recht unterschiedlich. Die deutschen Texte (Predigten und Abhandlungen) sind in mehreren hundert Handschriften erhalten. Die Eckhart gegenwärtig zugeschriebenen Sätze sind auf die unterschiedlichsten Arten überliefert. Sie reichen von kompletten Texten über (in Aussagen anderer Schriftsteller eingearbeitete) Passagen oder Zitate und über alle Weisen der Bearbeitungen bis zu winzigsten Textfragmenten. Die Findung, Sichtung und Edition ist noch nicht abgeschlossen. Die Er- und Bearbeitung der Predigten ist bei aktuell 110 angelangt (die ersten 86 (92 mit 5a, 13a, 16b, 20b, 36b, 54b) wurden von Josef Quint ediert, ab Predigt 87 von Georg Steer). Weitere 17 Predigten sollen bearbeitet werden. Zu den bekanntesten Predigten Eckharts zählen Pr. 2 (Quint) Intravit Iesus in quoddam castellum und 52 (Quint) Beati pauperes spiritu.
Neben den Predigten sind in relativ großer Anzahl die Abhandlungen Reden der Unterweisung, Buch der göttlichen Tröstung und Von Abgeschiedenheit erhalten, wobei letztere Zuordnung umstritten ist ebenso wie die Echtheit der Predigt 86 (Quint) angezweifelt wird. Schließlich sind da die Eckhart-Legenden, Fragmente oder Geschichten, die sich um Meister Eckhart ranken und seine mutmaßliche Verfasserschaft am Kommentar zum Granum sinapis, der dem Gedicht vorausgeht. Auch ein Gebet ist erhalten.
Aus der lateinischen Überlieferung sind seit Ende des 19. Jahrhunderts 15 Handschriften aufgefunden worden (die letzte 1985), die ausschließlich oder in Teilen Texte Eckharts enthalten. Den größten Raum nimmt dabei das Opus tripartitum ein, das aus drei (bzw. vier) Büchern bestehen sollte. Das erste Buch sollte das Opus propositionum (Werk der Thesen) sein, das "tausend und mehr Thesen" enthalten sollte, verteilt auf 14 Abhandlungen. Das zweite Buch sollte das Werk der Fragen oder Probleme sein (Opus quaestionum) und gestaltet nach der Art der Summa des Thomas von Aquin, nur nicht so ausführlich. Das dritte Buch schließlich sollte aus zwei Teilen bestehen, dem Opus expositionum, in dem alle Bücher beider Testamente kommentiert werden sollten, und dem Opus sermonum, in dem er ausgewählte Predigten versammeln wollte. Alle drei Teile sollten sich aufeinander beziehen. Von diesem gewaltigen Plan existieren heute nur einige Vorreden (Prologi) und Kommentare zu einigen Büchern der Bibel:
Die Vorreden zum Opus tripartitum (in vier unterschiedlichen Redaktionen; die Vorrede zum Opus quaestionum fehlt)
Der erste Kommentar zu Genesis.
Der Kommentar zu Exodus (in mehreren Bearbeitungsstufen)
Der Kommentar zu Sapientia (ebenfalls mehrfach modifiziert)
Der zweite Kommentar zu Genesis
Die Auslegung des Evangeliums nach Johannes
Weiterhin sind erhalten
Die Sermones et lectiones super Ecclesiastici cap. 24
Die Quaestiones parisiensis
Das Principium Collatio in libros sententiarum
Die Sermones (nur in einer einzigen Hs. enthalten - diese lateinischen Predigten sind wohl von Eckhart selbst gesammelt worden. Ihr Bearbeitungszustand reicht von reinen Stichworten bis zur vollständig ausgearbeiteten Predigt. Aus dieser Sammlung sollte wahrscheinlich das Opus sermonum hervorgehen)
und
Die Predigt zum Preise Augustinus' von 1302/03 (die seinen vollen Namen enthält)
Die Osterpredigt vom 18. April 1294
sowie
Eine Besprechung des Vaterunsers (wohl aus früheren Jahren)
Ein Fragment eines Kommentars zum Hohelied.
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