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Barthold Heinrich Brockes



 

Barthold Heinrich Brockes :: Біографія

Творчість | Біографія | Критика

Brockes’ Familie stammte aus Lübeck. Der Vater, ein Kaufmann, starb schon 1694, hinterließ aber der Witwe und den beiden lebenden Kindern ein "ziemliches Capital«. Die Eltern ließen dem Sohn eine gute Erziehung zuteil werden: Sie gaben ihn zu Lehrern mit Beziehungen und in die Nähe der Sprösslinge einflussreicher Hamburger Familien. Der Sohn dürfte aber auch eine gesellige Wesensart besessen haben. Nach erstem Privatunterricht besuchte Brockes das Johanneum, dann das Gymnasium. 1698 musste er eine geplante Reise nach Wien in Prag abbrechen, weil er seine Kasse - bezeichnenderweise - durch Kleiderkäufe erschöpft hatte. Zu Hause verbesserte er erst einmal seinen gesellschaftlichen Schliff, ehe er dann 1700 zum Jurastudium nach Halle aufbrach, dem Mekka der Galanten und des Naturrechts. 1702 absolvierte er am Reichskammergericht in Wetzlar ein Praktikum. Eine Fortführung des Studiums in Genf erwies sich wegen der unruhigen Zeiten als undurchführbar, und so unternahm er über Nürnberg, Oberitalien, Rom und schließlich Paris eine - allerdings wegen des Spanischen Erbfolgekrieges einigermaßen aufregende - Kavalierstour. Von Paris reiste er weiter nach Amsterdam. Wegen des plötzlichen Todes seiner (einzigen noch lebenden) Schwester und der Bitte seiner Mutter, nach Hause zurückzukehren, musste er die Hoffnung aufgeben, am englischen Hof sein Glück zu machen. Am ersten Adventssonntag 1704 kehrte er wohlbehalten nach Hamburg zurück. Es folgten fünfzehn ruhige, kulturgeschichtlich dennoch aufschlussreiche Jahre. Brockes versuchte in dieser Zeit als Privatmann zu leben, was - wie er einsah - ohne eine gute Partie und womöglich eine öffentliche Funktion kaum möglich sein würde. Seine poetischen Dienstleistungen für einflussreiche Hamburger Familien und den Rat der Stadt sind seit 1708 aktenkundig. 1713 misslang der Versuch, ein Amt zu bekommen, 1714 glückte aber eine auskömmliche (und fruchtbare) Verehelichung. Im selben Jahr gründete Brockes zusammen mit gelehrten Freunden im Stil der Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts die literarische Vereinigung der Teutschübenden, 1724 rief er die Patriotische Gesellschaft ins Leben. 1720 wurde er auch noch in den Rat der Stadt gewählt, wo er aber wohl eher eine untergeordnete Rolle spielte. Sogar nach Wien gelangte er noch, und zwar 1721 an den Kaiserhof im Zusammenhang mit einer heiklen diplomatischen Mission, in deren Verlauf er seine gesellschaftlichen Fähigkeiten und seine poetischen Fertigkeiten nutzbringend einsetzen konnte. 1735 bis 1741 hielt er sich außerhalb der Stadt auf, nämlich als Amtmann in der beschaulichen hamburgischen Außenbesitzung Ritzebüttel (bei Cuxhaven). Nach seiner Rückkehr wurde er dem Scholarchat (dem »Kulturamt« der Stadt) zugeteilt, dessen Leitung er 1743 übernahm. Am 16. Januar 1747 starb er ziemlich plötzlich, im 67. Lebensjahr. Die Spannweite von Brockes' literarischem Werk ist beträchtlich. Einerseits reicht es mit der Übertragung von Giambattista Marinos epischem Bethlehemitischen Kinder-Mord (1715) weit in die europäische Barocktradition zurück, andererseits nimmt es mit den Übersetzungen von Alexander Popes Essay on Man (Versuch vom Menschen, 1740) und James Thomsons Seasons (Jahres-Zeiten, 1745) Impulse der englischen Aufklärung auf. Diese Spannung, die auch zwischen seinem Oratorientext (Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus, 1712) und seinen Beiträgen zur Moralischen Wochenschrift Der Patriot (1724-26) besteht, wird auch noch in seinem Hauptwerk erkennbar, den neun Bänden des Irdischen Vergnügens in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten (1721-48). Mit seiner Metaphorik und der häufig verwendeten Kantatenform ist es noch barocken Traditionen verpflichtet, während es mit seinem philosophisch-religiösen Grundtenor Gedanken der Aufklärung widerspiegelt. Die Gedichte sind poetische Äußerungen eines von keinem Zweifel angekränkelten philosophischen Optimismus, ständig variierte »Erweise«, dass die bestehende irdische Welt die beste aller möglichen Welten sei. Dies geschieht in philosophischen Gedichten über allgemeine Themen, vor allem jedoch in den zahlreichen Texten, die von der Anschauung einer Naturerscheinung - Blume, Tier, Naturphänomen -, von der Beschreibung ihrer Schönheit, Zweckmäßigkeit und Nützlichkeit zum Lob des Schöpfers führen: »üm auch in diesen Dingen Sein' Allmacht, Seine Lieb' und Weisheit zu besingen.«



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