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Arno Holz



 

Arno Holz :: Біографія

Творчість | Біографія | Критика

Arno Holz wird als viertes von insgesamt zehn Kindern am 26.4.1863 in Rastenburg in Ostpreußen geboren. 1875 verkauft sein Vater die Königlich Preußische privilegierte Apotheke "Zum Schwarzen Adler", um in Berlin die Verwaltung einer Apotheke zu übernehmen. Seine Schülerlaufbahn auf dem Berliner Humboldt-Gymnasium und anschließend dem Königstädtischen Gymnasium ist nicht unproblematisch. Mit 19 Jahren veröffentlicht er mit "Klinginsherz" einen Liederstrauß von Frühling und Liebe. Ein ähnliches Bild zeigen die 1884 erschienenen, zusammen mit Oskar Jerschke herausgegebenen "Deutschen Weisen". Gewidmet sind sie Julius Wolff, dem Vertreter der Butzenscheibenlyrik. Der - späteren - Literaturkritik gelten sie zwar als formgewandt, aber auch als epigonenhaft und wenig originell. In dieser Zeit schwärmt Arno Holz vor allem für die - herkömmliche - Lyrik des Lübeckers Emanuel Geibel, dem er nach dessen Tod in einem besonderen Gedenkbuch huldigt. Später wird er sich von diesem lierarischen "Eklektiker", der ihm gleichwohl als Gentleman unvergessen bleibt, absetzen. Er beschäftigt sich mit Emile Zola und beteiligt sich 1885 an den "Modernen Dichtercharakteren", einer "Anthologie der Moderne", , als deren Herausgeber Hermann Conradi, Karl Henckell und Wilhelm Arent zeichneten. Hier und in dem 1886 folgenden eigenen "Buch der Zeit. Lieder eines Modernen" entdeckt er die Poesie der Großstadt und die neuen sozialistischen Ideen, ohne aber die traditionellen lyrischen Formen aufzugeben. Erst auf dem Wege über Sprachtheorie und poetologische Überlegungen, die er 1891 in seinem Buch "Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze" veröffentlicht, gelangt er zu der Einsicht, entsprechend den neuen Wahrnehmungsmöglichkeiten mit dem literarischen Handwerkszeug Sprache anders umzugehen. Praktisch gewendet werden diese neuen Erkenntnisse, die Verknüpfung präziser Beobachtungen aus seiner Berliner Umgebung mit einer innovativen Sprachverwendung, in dem zusammen mit Johannes Schlaf geschriebenen und 1889 veröffentlichten Text "Papa Hamlet". Das "konsequent naturalistische Verfahren" wenden Arno Holz und Johannes Schlaf ein Jahr später auf das Drama an. Über das Resultat, "Familie Selicke. Drama in drei Aufzügen" , urteilt der Theaterkritiker Theodor Fontane: "Diese Vorstellung wuchs insoweit über alle vorhergegangenen an Interesse hinaus, als wir hier eigentlichstes Neuland haben. Hier scheiden sich die Wege, hier trennt sich Alt und Neu." Gerhart Hauptmann widmet dem Verfassern von "Papa Hamlet" sein erstes Drama "Vor Sonnenaufgang" 1889 - diesen Titel hat Arno Holz ihm empfohlen. Im Folgenden trennen sich Arno Holz und Johannes Schlaf - unter bitteren Zerwürfnissen; dieser geht seine eigenen Wege. Arno Holz ist aufgrund wirtschaftlicher Probleme über lange Zeiträume an schöpferischer Arbeit gehindert. Freundschaftliche Kontakte ergeben sich zu Liliencron, Dehmel, Bierbaum, dem Maler Hugo Ernst Schmidt. In Mombert sieht er einen geistigen Schüler, 1896 lebt und arbeitet er zusammen mit dem jüngeren Schriftsteller Paul Ernst. Als Veröffentlichung erscheinen zunächst nur die "Sozialaristokraten" , in ihnen wird das sprachliche Verfahren der "Familie Selicke" fortgeführt. Dieses Lustspiel ist auch eine Satire auf Bruno Wille, John Henry Mackay, Stanislaw Przybyszewski und andere aus dem Friedrichshagener Kreis. Zu einer neuen produktiven Wende kommt es 1898: Arno Holz überträgt seinen "konsequenten Naturalismus" - unter der Bezeichnug "impressionistisch" wird er in die Literaturgeschichte eingehen - auf die Lyrik, wieder begleitet von theoretischen Reflexionen, die er 1899 in dem Buch "Revolution der Lyrik" - veröffentlicht; in den späten Ausgaben wird er von"Evolution" reden. Im "Phantasus" - zuerst veröffentlicht 1998/99, in verschiedenen späteren Auflagen gerät er immer umfangreicher und ausufernder - bemüht er sich um eine neue, sehr genaue sprachliche Gestaltung der sinnlichen Wahrnehmung, formal verabschiedet er Reim und Metrik, ins Auge fällt die Strukturierung der Gedichte durch die immanente Mittelachse. In der "Blechschmiede" setzt er sich 1902 satirisch mit den pathetischen Schreibweisen von George, Dauthendey, Dehmel, Mombert u.a. auseinander. Die Beschäftigung mit der deutschen Barockdichtung führt 1903 zu den "Liedern auf einer alten Laute", des "Schäffers Dafnis sälbst verfärtigten, sämmbtlichen Fress- Sauff und Venus-Liedern". Die "Sonnenfinsternis", 1908, in der am Beispiel eines Malers die eigene Erkenntnis- und Künstlerproblematik dargestellt wird, gilt als Arno Holz´dramatisches Meisterwerk. In seiner letzten Lebensphase arbeitet er wieder am "Phantasus", der ihn insgesamt etwa dreißig Jahre lang beschäftigt. Der Text schwillt an - bis 1925 auf drei Bände, noch umfangreicher ist die Nachlassfassung - und durchläuft verschiedene Stilstufen. Ab 1913 ändert sich die Darstellungsweise, der Verzicht auf den Reim wird wieder aufgegeben, der Stil wird barocker, später expressionistisch. - Arno Holz stirbt am 26.10.1929 in Berlin.



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