Ïðî÷èòàíèé : 152
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Die Tulpe
Andre mögen andre loben,
Mir behagt dein reich Gewand,
Durch sein eigen Lied erhoben
Pflückt dich eines Dichters Hand.
In des Regenbogens sieben
Farben wardst du eingeweiht,
Und wir sehen, was wir lieben,
An dir zu derselben Zeit.
Als mit ihrem Zauberstabe
Flora dich entstehen ließ,
Einte sie des Duftes Gabe
Deinem hellen, bunten Vlies.
Doch die Blumen all, die frohen,
Standen nun voll Kummers da,
Als die Erde deinen hohen
Doppelzauber werden sah.
»Göttin! o zerstör uns wieder,
Denn wer blickt uns nur noch an?«
Sprach’s die Rose, sprach’s der Flieder,
Sprach’s der niedre Thymian.
Flora kam, um auszusaugen
Deinen Blättern ihren Duft:
Du erfreust, sie sagt’s, die Augen,
Sie erfreun die trunkne Luft.
Du scheust, mit mir allein zu sein...
Du scheust, mit mir allein zu sein,
Du bist so schroff:
Gibt nicht der Liebe Lust und Pein
Zum Reden Stoff?
Wo nicht, was gilt der Lieb’ ein Wo,
Ein Wie, ein Was?
Zu lieben und zu schweigen, o
Wie lieb ich das!
Ich schweige, weil so kalt du scheinst,
Und unerweicht.
Mein Auge spricht, es spricht dereinst
Mein Kuß vielleicht.
Erforsche mein Geheimnis nie...
Erforsche mein Geheimnis nie,
Du darfst es nicht ergründen,
Es sagte dir’s die Sympathie,
Wenn wir uns ganz verstünden.
Nicht jeder ird’sche Geist erkennt
Sein eignes Los hienieden:
Nicht weiter frage, was uns trennt,
Genug - wir sind geschieden!
Es spornt mich ja nicht eitle Kraft,
Mich am Geschick zu proben:
Wir alle geben Rechenschaft
Für unsern Ruf von oben.
Was um mich ist, errät mich nicht
Und drängt und drückt mich nieder;
Doch, such ich Trost mir im Gedicht,
Dann find ich ganz mich wieder!
Farbenstäubchen auf der Schwinge...
Farbenstäubchen auf der Schwinge
Sommerlicher Schmetterlinge,
Flüchtig sind sie, sind vergänglich
Wie die Gaben, die ich bringe,
Wie die Kränze, die ich flechte,
Wie die Lieder, die ich singe:
Schnell vorüber schweben alle,
Ihre Dauer ist geringe,
Wie ein Schaum auf schwanker Welle,
Wie ein Hauch auf blanker Klinge.
Nicht Unsterblichkeit verlang ich,
Sterben ist das Los der Dinge:
Meine Töne sind zerbrechlich
Wie das Glas, an das ich klinge.
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