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Johann Gottfried Herder



 

Johann Gottfried Herder :: Критика

Творчість | Біографія | Критика

Mannigfach rätsel- und widerspruchsvoll, schwankender in seinen Leistungen als seine großen Zeitgenossen, aber reich und vielseitig steht Herder in der deutschen Literatur. In die große Umbildung des deutschen Lebens am Ende des 18. Jahrhunderts hat er entscheidend eingegriffen – und seine Spuren lassen sich in der Literatur im engeren Sinn, in Fachwissenschaften und Spezialzweigen, die aus seinen Anregungen hervorgegangen sind, überall nachweisen. Der Reichtum seiner Gedanken, die Genialität seiner Einsichten und die Einfühlung für das Poetische offenbaren sich in seinen Werken; die Forderung der „Humanität“, der Heranbildung und Läuterung zum „vergöttlichten“ Menschlichen, einem Lebens- und Bildungsideal, nach dem noch Jahrhunderte streben können, ist der durchgehende Grundgedanke seiner Schriften. Bei allen seinen Gaben schwankte seine künstlerische Gestaltungskraft, so dass er als Dichter nur in einzelnen Momenten und auf dem Gebiet der didaktischen Poesie zu wirken vermochte. Die Verbindung seines eigenen ethischen Pathos mit Stimmungen und Gefühlen, welche ihm aus der Dichtung der verschiedensten Zeiten und Völker aufgingen, war nie ohne Reiz; sein Verdienst als poetischer Übersetzer, als Aneigner und Erläuterer fremden poetischen Geistes kann kaum zu hoch veranschlagt werden. Herders poetische Übertragungen, ihre Auswahl und die Resultate, die Herder aus ihnen zog, haben einer allgemeinen, über die „Gelehrtengeschichte“ der vorausgegangenen Perioden hinauswachsenden Literaturgeschichte den Boden bereitet. Neben den „Stimmen der Völker in Liedern“, dem „Cid“, den Epigrammen aus der griechischem Anthologie, den Lehrsprüchen aus Sadis „Rosengarten“ und der ganzen Reihe anderer Dichtungen und poetischer Vorstellungen, welche Herder für die deutsche Literatur gewann, stehen jene orientalischen Erzählungen, Mythen und Fabeln, die Herder im Wiedererzählen benutzte, um Momente seiner eigenen Anschauung, seiner Humanitätslehre beizufügen, und die hierdurch wieder durch ihre Vortragsweise zu seinem geistigen Eigentum wurden. Höher als der Dichter steht der Prosaiker Herder, der Kulturhistoriker, Religionsphilosoph, philosophische Anthropologe und der feinsinnige Ästhetiker der im Sinn Lessings und doch in ganz anderer Weise produktive Kritiker, der glänzende Essayist, der gehaltreiche und in der Form anmutvolle Prediger und Redner. Es war Herders eigenstes Missgeschick gewesen, dass die Resultate seines Erkennens und Strebens so rasch zum Gemeingut der Bildung, seine Anschauungen zu Allgemeinanschauungen wurden, dass erst die historisch-kritische Zurückweisung auf sein Genie nötig war, das größere Publikum auf seine Leistungen wieder aufmerksam zu machen. Als Theologe wirkte er an der weiteren Loslösung dogmatisch fundierter Glaubenszusammenhänge vom Christentum; mit der Heiligen Schrift beschäftigen sich seine literaturhistorischen Studien, die sie erstmals aus ihrer Zeit und ihrem Volke heraus verstehen lehrten. Eine der bleibenden Leistungen Herders war die zuerst in seiner Schrift Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit formulierte Erkenntnis, dass die Mächte der Geschichte wie Nationen, Epochen u. a. jeweils ihren eigenen Wert in sich tragen und unabhängig vom Betrachter zu beurteilen sind. Die im Zeitalter der Aufklärung bedeutende Idee der Toleranz wurde damit von Herder auf andere Völker und Geschichtsepochen angewandt. In der Literaturgeschichte führte ihn seine Erkenntnis zu dem viel zitierten Ausspruch über Shakespeare, in Griechenland sei ein Drama entstanden, wie es im Norden nicht hätte entstehen können. Herder legte damit den Grundstein zum Historismus. Im Zuge der Romantik war es Herder, der eine intensive Auseinandersetzung mit der Folkloristik empfahl. So beschäftigten sich unter anderem Achim von Arnim sowie Clemens Brentano mit Volksliedern und die Brüder Grimm, wesentlich von ihm beeinflusst, mit Märchen und Sagen. Ganz im Sinne Herders beschränkten die letzteren sich dabei nicht auf deutschsprachige Urkunden. Englische, schottische und irische Quellen waren bereits in Mode; sie dehnten ihren Arbeitsbereich auf Skandinavien, Finnland, die Niederlande, Spanien und Serbien aus. Herder schrieb sehr kunstvoll im grammatisch-rhetorischen Stil, die viele Anakoluthe, Aposiopesen, Brachylogien, Chiasmen, Hendiadyoine, Oxymora und Hystera-Protera enthielt. Er war ein Meister der „Neologismen“ – viele seiner Wortschöpfungen sind „anonym“ geworden, denn kaum jemand weiß mehr, dass sie von Herder stammen. Er prägte Worte wie: „Volkslied“ (worauf Ulrich Grober hinweist) – der deutsche Begriff „Volkslied“, als Übersetzung der englischen Bezeichnung „popular song“, stammt aus seiner 1773 erschienenen Rezension über eine 1765 in England erschienene Sammlung von englischen und schottischen Balladen – „Zeitgeist“ (so Michael Zaremba bei seinem Festvortrag am 31. Oktober 2003 in der Weimarer Herderkirche) oder „Weltmarkt“ (s.: Manfred Koch, Weltliteratur. Eine Übersetzernation erhebt den Anspruch auf Universalität. Vortrag auf dem Themenkongress der Evangelischen Akademie Thüringen zum 200. Todestag von Johann Gottfried Herder in Kooperation mit der kulturstadt weimar GmbH vom 13. – 16. November 2003 . Der Begriff „Elbflorenz“ ist ebenfalls eng mit ihm verknüpft, und über die „Einbildungskraft“ führte er bahnbrechende Dispute mit Kant, zudem postulierte er eine „genetische Kraft“, welche unabhängig von der jeweiligen Rasse der Menschen und der Zeit existieren sollte; als moderner Denker war er „gegen Erbregierungen“: „für die Produktivkräfte würde man, sozusagen, altdeutsch, marxistisch sagen“. Lange vor Wilhelm Dilthey entsteht schon so etwas wie der Gedanke vom „geschichtlichen Wesen“; „die neuere Ethnologie, die neuere Kulturanthropologie, die neuere Kulturwissenschaft, das, was man cultural turn nennt, [ist] ohne Herder überhaupt nicht denkbar […]. Das hat zwei Gründe, einmal die Bedingtheit über Klima, Milieu, Volk und zum Zweiten, und das ist wichtig, dass Herder die Völker alle gleich gelten lässt, das ist entscheidend. Heine sagt, für Herder sind die Völker wie eine Harfe, wie die Saiten an einer Harfe und die Harfe spielt Gott“ (Quelle: DLF, G. Bollenbeck). Wolfgang Thierse sagte: „Die deutsche Kulturnation – das war einmal ein schönes großes Wort, das die Herzen höher schlagen ließ. Und da ich die Einwände schon ahne, möchte ich hinzufügen: es war auch ein unschuldiges Wort. Was man später die ‚deutsche Kulturnation‘ genannt hat, das ist mit Friedrich Schiller verbunden, wenn auch ohne sein aktives Zutun, und viel mehr noch mit seinem Zeitgenossen und Weimarer Mitbürger Johann Gottfried Herder“ (Deutschlandradio (DLR), Kultur, Signale am 3. April 2005 in: Die Kulturnation „Von Schiller lernen?“



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