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Reinmar der Alte :: Біографія
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Біографія
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Критика
Reinmar der Alte, deutschsprachiger Minnesänger der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Seine Person ist urkundlich nicht belegt, jedoch sind unter seinem Namen in verschiedenen Liederhandschriften Minnelieder, Tageliedreflexionen, Frauenlieder sowie die so genannte „Witwenklage“ überliefert. Reinmars Minnelieder werden sowohl inhaltlich als auch formal als herausragende Beispiele des hohen Minnesangs angesehen.
Dass Reinmar der Alte urkundlich nicht belegt ist, bedeutet, dass er, wie die meisten Dichter der mittelhochdeutschen Blütezeit, wahrscheinlich nicht einer Sozialschicht angehörte, die beim Abschluss zu beurkundender Verträge als zeugenfähig galt. Seine Existenz ist daher nur durch Nennungen bei zeitgenössischen Dichtern und in den Überschriften in den Liedersammlungen bezeugt. Seine Lebenszeit ist insofern erschließbar, als Walther von der Vogelweide eine zweistrophige ‚Totenklage’ auf Reinmar verfasste, in der er dessen Namen (Reimar) nennt, aber ohne Beinamen oder Herkunftsnamen.Gottfried von Strassburg nennt in seinem vor 1215 verfassten Tristan die ‚Nachtigall von Hagenau’ den zu seinen Lebzeiten größten Lyriker in deutscher Sprache; doch nun, nach seinem kürzlich erfolgten Tod, sei „die Nachtigall von der Vogelweide“, also Walther, der größte. Als größten Lyriker um 1200 hätte Gottfried niemand anderen als Reinmar bezeichnen können; Zweifel, ob mit der „Nachtigall von Hagenau“ tatsächlich Reinmar gemeint sei, sind daher nicht berechtigt. Die Parallele: „Die Nachtigall von der Vogelweide“ = „Walther von der Vogelweide“ erfordert die Ergänzung von „Die Nachtigall von Hagenau“ für Reinmar zu „Reinmar von Hagenau“. Diese Passage des Tristan ist vermutlich gegen 1210 entstanden; Reinmar trug also den Herkunftsnamen ‚von Hagenau’ und verstarb ca. 1205-1210. Den Beinamen „Der Alte“ kann er dagegen erst lange nach seinem Tod erhalten haben, um ihn von den Reinmaren des 13. Jahrhunderts abzugrenzen. Daher ziehen viele Forscher die Namensform „Reinmar von Hagenau“ vor.
Reinmar war höchstwahrscheinlich Berufssänger, weil er in vielen Dichterkatalogen und Handschriften erwähnt wird, und eine große Zahl von Liedern unter seinem Namen überliefert ist. Als Wirkungsstätte Reinmars wird häufig der Babenberger Hof unter Leopold V. in Wien genannt, da eine der Witwe in den Mund gelegte Totenklage auf einen herre luitpold unter Reinmars Namen überliefert ist, die auf niemand anderen als Leopold V. bezogen werden kann. Die Meinung, das beweise, dass Reinmar in Wien als Hofsänger engagiert war, wurde von Schweikle in Frage gestellt, da in diesem Lied vom Beginn des Sommers die Rede ist und Leopold V. zu Silvester/Neujahr 1194/1195 verstarb. Von einem Hofdichter könnte man eine Klage erwarten, die zeitlich näher am Tod seines Herren geschrieben wurde; Schweikle meint, Reinmar sei vielleicht einige Monate später kurz in Wien vorbeigekommen und habe bei diesem Anlass die „Witwenklage“ verfasst. Andere Forscher können sich durchaus vorstellen, dass es erst einige Monate später eine große Gedenkfeier gab, da Leopold V. zum Zeitpunkt seines Todes vom Kirchenbann bedroht war und seine Erben versprechen mussten, um Leopolds Seele zu retten, das für die Freilassung von Richard Löwenherz kassierte Geld zurückzuzahlen. Die „Witwenklage“ hat den Gestus eines offiziellen Trauergedichtes; da wird man es als wahrscheinlicher annehmen, dass ihr Verfasser engeren Kontakt zum Wiener Hof hatte, als dass man es bei einem zufällig Durchreisenden in Auftrag gegeben hätte. Schweikle stellt auch in Frage, dass die so genannte „Fehde“ zwischen Reimar und Walther von der Vogelweide nur vorstellbar sei, wenn beide längere Zeit neben einander am selben Hof gewirkt hätten. Die beiden Sänger beziehen sich allerdings in mehreren Liedern aufeinander; vor allem verfasste Walther eine polemische Parodie auf Reinmar, und weist später auch in seinem Nachruf auf Reinmar, bei aller Hochschätzung der Kunst des Verstorbenen, auf schwere persönliche Differenzen hin. Mehrere Anspielungen Walthers sind für das Publikum nur verständlich, wenn es das betreffende Reinmar-Lied im Ohr, also vor kurzem gehört, hat. Weil auch Lieder existieren, in denen Walther seiner Zeit am Wiener Hof nachtrauert, ging die Forschung lange davon aus, dass er von dort durch einen anderen verdrängt wurde. Zeitlich käme dafür nur Reinmar in Frage, falls dieser sich wirklich am Wiener Hof aufgehalten hat. Eine derartige Annahme ist aber unnötig; Walther selbst nennt als Grund für seinen Dienstwechsel von Wien an den Stauferhof den Tod Herzog Friedrichs I., es genügt völlig, dass Walther von dessen Nachfolger, Leopold VI., nicht weiter engagiert wurde. Das Verhältnis zwischen Walther und Leopold war auch weiterhin nicht spannungsfrei; man muss also nicht Reinmar die Schuld am anscheinend unfreiwilligen Abgang Walthers aus Wien geben. Auch ein Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen den beiden wurde aus den Fehdeliedern abgeleitet. Objektiv kann man aber aus diesen nur erschließen, dass beide Dichter die Werke des jeweils anderen kannten, diese in ihren Liedern bearbeiteten und scharfe polemische Gegenpositionen bezogen. Außerdem erwecken einige von Walther im Stil Reinmars verfasste Lieder aus stilistischen Gründen den Eindruck, Jugendgedichte Walthers zu sein. Jede weitere darüber hinaus gehende Theorie über das persönliche Verhältnis der Sänger zu einander ist spekulativ.
Aus Gottfrieds Angabe „von Hagenau“ schloss man, dass Reinmar aus Hagenau im Elsass stamme. Da es mehr als einen Ort namens ‚Hagenau‘ gibt, ist diese Annahme nicht gesichert; sie gilt aber weiterhin als wahrscheinlich, da Gottfried seinem Publikum in Straßburg wohl nicht zumuten konnte, von einem gleichnamigen Ort in Oberösterreich zu wissen. Auch würde die französischer Lyrik nachempfundene Thematik und Form der Lieder Reinmars bei einer Herkunft nahe der deutsch - französischen Sprachgrenze Sinn machen. Auch die große Präsenz Reinmars in den westdeutschen Liederhandschriften würde zu einem Wirkungsbereich Reinmars im Elsass passen. Auch eine Vorliebe des Babenbergerhofes in Wien für französisierende Kultur wäre gut möglich (die französisierende Mode wurde in Wien, allerdings eine Generation später, vom Dichter Tannhäuser persifliert). Eine Familienzugehörigkeit Reinmars zum Reichsministerialengeschlecht von Hagenau ist aber unwahrscheinlich: Reinmar wäre in diesem Falle sicherlich historisch belegt, etwa als Zeuge auf Urkunden. Als widerlegt gilt die These, Reinmar der Alte sei der Vater von Reinmar von Zweter gewesen. Die verschiedenen Legendenbildungen zu Reinmars Person wurden durch das Fehlen konkreter historischer Anhaltspunkte begünstigt.
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