Johann Michael Moschenrosch :: Критика
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Moscherosch veröffentlichte Aufsätze, Gedichte und Erzählungen in lateinischer und deutscher Sprache unter dem Pseudonym Philander von Sittewalt. Die Straßburger Aufrichtige Tannengesellschaft, begründet 1633 von Jesaias Rompler und Johannes Freinsheim, zählte neben Johann Matthias Schneuber auch Moscherosch zu ihren namhaftesten Mitgliedern.
1645 wurde er von Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Als Gesellschaftsname wurde ihm der Träumende und als Motto hohe Sachen verliehen. Als Emblem ist ihm Nachtschatten zugedacht worden (Solanum nigrum L.). Im Köthener Gesellschaftsbuch findet man Moscheroschs Eintrag unter der Nr. 436. Dort ist auch das Reimgesetz verzeichnet, mit welchem er sich für die Aufnahme bedankt:
Nachtschatten pfleget sanft den schlaf zu flößen ein,
Und Zeiget träume drauf, daher ich mir erwehlet
Den Nahmen mit dem Kraut: Jch wil befließen sein
Als ich vorhin auch war, als ich die träum' erzehlet
Zu träumen mehr und mehr, bey nacht und tagesschein
Und Zwar mit ofnem aug': Es sol sein unverhehlet
Was vor geschickligkeit wird träumen meinem fleiß'
Auf das der Träumend' ich viel Hohe Sachen heiß.
Moscheroschs bekanntestes Werk ist Wunderliche und Wahrhafftige Gesichte Philanders von Sittewalt, eine Sammlung von vierzehn ab 1640 veröffentlichten satirischen Erzählungen, eine Bearbeitung des spanischen Buchs Sueños von Francisco de Quevedo y Villegas. Hinter "Sittewalt" verbirgt sich Moscheroschs Geburtsort Willstätt (mit ae geschrieben, durch Vertauschung der Buchstaben verschlüsselt). Eine der Erzählungen, Soldatenleben, wurde 1996 neu herausgegeben (siehe Neuere Ausgaben von Moscherosch-Werken).
Des Knaben Wunderhorn von Clemens Brentano und Achim von Arnim enthält ein Lied von Moscherosch: "Die löbliche Gesellschaft Mosel-Saar".
Günter Grass lässt Moscherosch in seiner Erzählung Das Treffen in Telgte aus dem Jahr 1979 auftreten.
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