Philipp von Zesen :: Критика
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Zesen hat sich in fast allen Literaturgattungen versucht; sein Werk ist in erster Linie von sprach- und literaturtheoretischer Bedeutung, an zweiter Stelle rangieren seine Gedichte. Theologische und kirchengeschichtliche Bedeutung gewinnt Zesen durch seine Vermittlung biblischer Inhalte in Gedichten und Romanen.
Wegen der von ihm empfohlenen skurrilen Orthographie – er sah sich als Sprach-, Vers- und Orthographiereformer sowie als Sprachpurist, der mit Neologismen den Wortschatz der deutschen Literatursprache erweitern wollte – blieb ihm die Mitgliedschaft in der Fruchtbringenden Gesellschaft lange Zeit versagt. Erst Anfang 1649 besuchte Zesen Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen und wurde von diesem als Mitglied aufgenommen.
Als Gesellschaftsname wurde Zesen der Wohlsetzende verliehen und als Devise ihm der Natur nach zugedacht. Zesens Emblem zeigt das Ruhrkraut. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich unter der Nr. 521 auch Zesens Reimgesetz anlässlich seiner Aufnahme:
Wolsetzend der Natur, bin ich hier genant,
Weil uns das Ruhrkraut pflegt im leibe wol Zu setzen
Was ungesundes drin: Also muß wol bekant
Und flüßig sein die schrift, die einen sol ergetzen:
Man sich für neurung hüt' in ieder kunst und stand,
Das man nicht red' darvon und ursach sey Zu schertzen:
Wer dan aufbringen wil was neues, nehm in acht
Das er es stell' und schreib' aus gutem vorbedacht.
Angemerkt sei hier, dass es sich bei diesen Zeilen um die von Zesen selbst verbesserte letzte Fassung handelt.
1653 auf dem Reichstag zu Regensburg wurde Zesen von Kaiser Ferdinand III. persönlich geadelt, und 1667 wurde er zum Hofpfalzgrafen erhoben.
Wahrscheinlich gründete Zesen schon 1642 in Hamburg eine Sprachgesellschaft mit Namen Deutsch-Zunfft. Ein Jahr später ging diese aber in die Deutschgesinnte Genossenschaft über. Diese Vereinigung hatte sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die deutsche Sprache zu bewahren und Einflüsse durch Fremdwörter zu vermeiden.
Zesen schrieb nahezu 90 Bücher fast aller poetischer Gattungen und starb im Alter von 70 Jahren am 13. November 1689 in Hamburg.
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