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Karl May



 

Karl May :: Критика

Творчість | Біографія | Критика

In der Beschreibung der Menschen, denen er in seinen Erzählungen begegnet - spricht Karl Mey immer in der Ich-Form -, geht der Autor nie auf Abstand, gerade, wenn er ein wenig boshaft karikiert. Gern nimmt er mit spitzer Feder den Typus des bornierten und opportunistischen kleinen Staatsdieners auf's Korn, unter dem er selbst wohl in seiner sächsischen Heimat zur Genüge gelitten hat. Auf der anderen Seite stehen gradlinige Menschen jedweder Herkunft und liebenswürdige Originale, die man - wie der Erzähler, mit dem man sich ohne Mühe identifiziert - mit ihren Eigenheiten sogleich ins Herz schließt. Wir begegnen neben dem einen oder anderen Deutschen, den es in die Gegend verschlagen hat und der muntere Lieder trällert, unter anderem Sir David Lindsay, einem englischen Weltenbummler, der den Autoren noch Jahre durch sein Werk begleiten soll. Mays landeskundliche Beschreibungen, die er häufig mit sehr persönlichen Assoziationen verknüpft, versetzen den Leser bzw. Hörer gekonnt an Ort und Stelle. Das heißt, daß er es vermag, aus den Quellen, die er selbst zur Verfügung hat, seiner Vorstellungskraft sowie seinen eigenen Erlebnissen ein lebendiges Bild der Örtlichkeiten und der dort lebenden Menschen zu erschaffen. Er klingt dabei so informiert und mag in seinen Beschreibungen des Orients so sehr den Vorstellungen der Leser seiner Zeit entsprochen haben, daß er durchaus als Kenner des Orients rezipiert wurde. Zu seinem Ruf als gewandtem Weltreisenden haben neben den entsprechenden Versicherungen und Volten von Verlagsseite auch seine eigenen Stellungnahmen beigetragen, die wie seine Erzählungen ein Produkt seiner Fabulierkunst sind. 1879 - der Autor arbeitet nach längerer Redakteurstätigkeit bereits als freier Schriftsteller - erhält Karl May ein Angebot des Regensburger Verlegers des katholischen Familienblattes "Deutscher Hausschatz in Wort und Bild". Dieser verspricht, alle künftigen Manuskripte zu übernehmen, unverändert zu veröffentlichen und sofort nach Posteingang zu bezahlen. May greift zu. Bei "Durch die Wüste" handelt es sich um den ersten Band seines heute sechs Bände umfassenden Balkan- und Orientzyklus, der nach anderen Veröffentlichungen in den Jahren 1881 bis 1888 als Fortsetzungsgeschichte im Deutschen Hausschatz erschienen ist. Die ersten Teile trugen dort noch den türkischen Titel Giölgeda Padishanün ("Im Schatten des Großherrn"), heute liegt dieser Zyklus, der auch schon zu Mays Zeiten in Buchform erschien, als Band 1-6 der Gesammelten Werke vor. Nicht zuletzt aufgrund seiner Geldsorgen arbeitet Karl May mit ungeheurem Fleiß, der "Hausschatz" verdankt seinen Erfolg zu nicht geringem Teil Mays packenden Reiseerzählungen. Diesen Gewaltmarsch durch die Seiten merkt man der heutigen, von Karl May überarbeiteten und von Verlagsseite redigierten Fassung nicht mehr an, die Originalfassung jedoch, die in Teilen erschien und unter großem Arbeitsdruck geschrieben wurde, weist so manchen Bruch und Widersprüchlichkeiten auf. Für Karl May ist die Achtung, die er den Menschen, denen er begegnet, entgegenbringt charakteristisch . Überheblichkeit wird man nicht finden. Ganz im nebenherein erfährt der Leser einiges über die Lebens- und Denkweise ferner Völker, das den eigenen Horizont erweitert und offen für eine andere Sicht als die eigene macht. Als Fremder bemüht der Sohn der Deutschen sich, die jeweilige Landessprache oder Sprache des jeweiligen Volkes zu lernen und achtet, abgesehen von seinen draufgängerischen Seiten, die Sitten und Bräuche der Menschen unter denen er sich bewegt. Zeitweise gibt er sich sogar als einer der ihren aus und erweist sich als Meister der Täuschung. Mehr als einmal spricht er sich dagegen aus, selbst das Recht in die Hand zu nehmen und auch dagegen, einen Menschen zu töten, gleich, was dieser verbrochen hat. Seine Sympathieträger sind Menschen, die zu eigenen Lasten für das Wohl der anderen einstehen und Verzeihen statt Rache üben.



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