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Ludwig Rubiner



 

Ludwig Rubiner :: Біографія

Творчість | Біографія | Критика

Ludwig Rubiner stammt von einer ostjüdischen Familie aus Galizien ab. Der Vater Wilhelm zieht nach Berlin, wo Ludwig am 12. Juni 1881 zur Welt kommt. Die Kritiker sind über das Geburtsdatum nicht einig. Paul Raabe nennt den 12. Juli 1882 und den 12. Juli 1881: dieses letzte Datum wird als Amtsdatum in seiner Sammlung Ich schneide die Zeit aus genannt. Kurt Pinthus, Herausgeber der Anthologie Menschheitsdämmerung und der Sammlung Das Kinobuch ist für den 12. Juni 1881. Der Kritiker Klaus Petersen ist für den 21. Juni 1881, während Klaus Schuhmann, Herausgeber der ausgewählten Sammlung des Werkes Rubiners in der ehmaligen DDR sein Geburtsdatum auf den 12. Juli 1881 festlegt. Die Zweifel an der Angabe des Tages und des Monats gelten nicht für den Jahrgang, wie die Berichtigung Kurt Hillers in einem Brief bestätigt. Rubiner besucht das evangelische Gymnasium und schreibt sich am 10 Oktober 1902 in der medizinischen Fakultät der Berliner Universität ein. Nach einem Semester wechselt er in die philosophische Fakultät und studiert bis Ende 1906 Musik, Kunstgeschichte, Philosophie und Literatur. Während der Universitätszeit nimmt er an der Berliner Freien Studentenschaft teil, sitzt dem literarischen Bereich vor und hält Vorträge über Tolstoj, Strindberg und Wedekind. Innerhalb derselben Studentenverbindung beschäftigt er sich auch mit Theateraufführungen. Seine Unduldsamkeit dem Spießbürgertum des Universitätslebens gegenüber bringt ihn dazu, sich mit dem Berliner avantgardistischen Milieu in Verbindung zu setzen. 1903 lernt er Erich Mühsam, Paul Scheerbart, Renè Schickele, Ferdinand Hardekopf, Wilhelm Herzog und Herwarth Walden kennen, die mit ihren literarischen Zirkeln und Zeitschriften zu den wichtigsten Vertretern des Expressionismus zu zählen sind. Die Freundschaft mit Walden ermöglicht es Rubiner, seine literarische Tätigkeit zu beginnen. Sein erstes Gedicht Zu den Höhen erscheint 1904 in der anarchistischen Zeitschrift "Der Kampf". 1905 arbeitet er bei der Zeitschrift "Charon" noch mit lyrischen Texten mit. 1906 beginnt er wie sein Vater eine Zeitungstätigkeit als Kritiker und Besprecher und veröffentlicht bis 1911 Glossen, Theaterkritiken und Gedichte in den Zeitschriften "Die Gegenwart", "Morgen", "Der Demokrat", "Das Theater", "Der Sturm" und "Pan". Es handelt sich um kurze Schriften über literarische Themen und Persönlichkeiten, Essays über Schriftsteller, Komponisten und Maler, Besprechungen einzelner literarischer oder musikalischer Werke und Erläuterungen von Kunstausstellungen. Was die deutsche Literatur betrifft, bespricht Rubiner Werke von Else Lasker-Schüler, Max Brod, Ernst Blaß, Arthur Holitscher, Peter Hille und Heinrich Mann. 1910 veröffentlicht er unter dem Pseudonym Ernst Ludwig Grombeck den Kriminalroman „Die indischen Opale“. 1911 beginnt er bis 1918 bei der Zeitschrift Franz Pfemferts "Die Aktion" mitzuarbeiten. Im November 1912 zieht er nach Paris um, wo er mit Carl Einstein, Mitarbeiter der Zeitschrift "Der Demokrat", in der Rue de Veaugirard in einem kleinem Hotel in der Nähe von St.Sulpice wohnt. In Paris vermittelt er zwischen der deutschen und französischen Literatur: er schreibt regelmäßig für die Zeitschriften "Die Schaubühne", "März" und "Die Aktion" Artikel über die wichtigsten französischen Ereignisse der Zeit, die er direkt bei seinen Besuchen des Künstlerlokals Cafè du Dôme erleben kann. Dieses Lokal ist in der Tat der Treffpunkt aller deutschen Künstler, die mit dem modernen Frankreich verbunden sind. Im Frühjahr 1913 kehrt Rubiner für kurze Zeit nach Berlin zurück. Es ist unmöglich, das Datum seiner endgültigen Heimkehr genau festzulegen. Im Mai 1914 schickt er noch der Zeitschrift "Die Aktion" einen Artikel über eine Ausstellung der Neuen Sezession in Paris. Erst Ende 1914 ist sein Aufenthalt in Berlin dokumentiert: in diesem Jahr beginnt er bis 1919 bei der Zeitschrift "Die weißen Blätter" mitzuarbeiten, in der er die programmatische Schrift Homer und Monte Christo veröffentlicht. 1914 schreibt er die Pantomime für den Stummfilm Der Aufstand, die in der von Kurt Pinthus herausgegebenen Sammlung Das Kinobuch enthalten ist. Bei Kriegsausbruch geht Rubiner mit seiner Frau freiwillig in die Verbannung; sie fahren nach Zürich, wo sie in der Hadlaubstraße wohnen. Während der Schweizer Zeit wird er die Seele einer starken Gruppe von verbannten Intellektuellen und leitet die Zeitschrift "Zeit-Echo" in den vier Heften von 1917. In der Schweiz unterhält er enge Beziehungen zu den Zeitschriften "Die Aktion" und "Die weißen Blätter": 1916 veröffentlicht er in der letzten Zeitschrift die Gedichtsammlung „Das himmlische Licht“, die auch als Buch im selben Jahr erscheint. 1916 veröffentlicht er das Manifest „Die Änderung der Welt“ in der Zeitschrift "Das Ziel". 1917 ist ein sehr schöpferisches Jahr: er leitet seine Zeitschrift "Zeit-Echo", in der er, noch tätig als Literaturkritiker, den aus dem Russischen übersetzten Briefwechsel von Tolstoj unter dem Titel „Revolutionstage in Russland“ veröffentlicht. Es handelt sich um die Briefe, die Tolstoj seinen innigsten Freunden in der letzten Zeit seines Lebens über die Ereignisse der russischen Revolution schreibt. 1919 beginnt er als Lektor beim Verlag Gustav Kiepenheuer in Potsdam zu arbeiten. Er veröffentlicht zum zweiten Mal die Essaysammlung Der Mensch in der Mitte dann zwei Anthologien Kameraden der Menschheit. Dichtungen zur Weltrevolution und Die Gemeinschaft. Dokumente der geistigen Weltwende und das Drama Die Gewaltlosen, das Rubiner zwischen 1917 und 1918 in der Schweiz schreibt. Das Drama erscheint in der Reihe des Verlages, die Kiepenheuer für die neuen Theaterstücke gründet. In diesem Jahr veröffentlicht Rubiner auch das Essay Die kulturelle Stellung des Schauspielers in der Zeitschrift "Freie Deutsche Bühne". Im Frühjahr 1919 gründet er in Berlin zusammen mit Arthur Holitscher, Rudolf Leonhard, Franz Jung und Alfons Goldschmidt den Bund Proletarischer Kultur nach sowjetischem Muster. Der Bund entsteht nicht innerhalb der Kommunistischen Partei und will mit der Einführung der proletarischen Kultur den Kampf der revolutionären Massen um die Befreiung vom bürgerlichen Wirtschafts -und Bildungsmonopol zu unterstützen. Dem Bund gehört auch das proletarische Theater an, dessen Ziel es ist, der proletarischen Kultur ein Publikum zu geben: die Aufführungen finden in den Fabriken und in industriellen Kreisen statt. Die Aufführung endet mit der Premiere des Dramas Freiheit von Herbert Kranz am 14. Dezember 1919. Der Bund geht 1920 wegen Meinungsverschiedenheiten auseinender, ohne das Drama Die Gewaltlosen aufzuführen. In der letzten Zeit seines Lebens arbeitet Rubiner zusammen mit seiner Frau an der Übersetzung der Romane und Erzählungen von Voltaire, für die er die Ausgabe des ersten Bandes besorgt. Unter dem Titel Der Dichter Voltaire hatte er ein Jahr zuvor in den "Weißen Blättern" ein Essay über Voltaire veröffentlicht, das er als Vorwort für den ganzen Band wählt. In der Nacht zwischen dem 27. und 28. Februar 1920 stirbt er infolge einer sechswöchigen Lungenkrankheit in einer Berliner Privatklinik in der Augsburgerstraße, einige Tage nachdem die Gesellschaft Das junge Deutschland ihm einen Ehrentitel als Würdigung seiner literarischen Tätigkeit verleiht. Am 3. März wird er in Berlin-Weißensee begraben. Die Grabreden werden von Franz Pfemfert und Felix Holländer gehalten.



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