Rolf Hochhuth :: Критика
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Критика
Rolf Hochhuth, bekannt als Dramatiker und scharfzüngiger Kritiker sozialer Mißstände, erweist sich im vorliegenden Gedichtband als empfindsamer und humorvoller Zeitgenosse.
Die Gedichte enthalten Selbstgespräche, Beobachtungen, Ereignisse und Reflexionen der letzten zehn Jahre. In den 13 Abschnitten finden sich neben ironischer Kritik an der Politik auch Reflexionen über den Alltag, in denen der Autor u.a. die jüngste Mode, die Banken, die Wirtschaftskrise sowie den aktuellen Kulturbetrieb („Klassenkampf“ und „Kulturverweser“) auf’s Korn nimmt. Im Vordergrund stehen aber unmittelbar persönliche Fragen („Paarbeziehungen“) oder die anrührend beschriebene Trauer über die verstorbene Lebensgefährtin und über das Alter, das schon – schreibt er – wenn jemand Sechzig werde, von den Jüngeren an den Rand gedrängt wird. Der Band enthält auch erstaunlich viele erotische, ja pornographische Gedichte, in denen sich der Autor als wahrer Kenner und Liebhaber erweist, der in Frauen nicht öde Sexpartner, sondern „alles“ sieht und empfindet – Formen, Farben, Gesten, Töne, Ambiente…
Die Verse, oft Prosatexten ähnlich, in dem formschön gestalteten Band, sind „dicht“ und einprägsam, sie drücken das aus, was wohl der Leser auch empfindet: Wut, Trauer, Schmerz, Ironie, Erregung. Ein Gewinn für neugierige, nachdenkliche und (be-) sinnliche Zeitgenossen.
Prof. Dr. Diemut Majer
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