Ïðî÷èòàíèé : 157
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Ein neu Lied Herr Ulrichs von Hutten
Ich hab's gewagt mit Sinnen
Und trag des noch kein Reu,
Mag ich nit dran gewinnen,
Noch muß man spüren Treu;
Dar mit ich mein nit eim allein,
Wenn man es wolt erkennen:
Dem Land zu gut, wie wol man tut
Ein Pfaffenfeind mich nennen.
Da laß ich jeden lügen
Und reden was er will;
Hätt Wahrheit ich geschwiegen,
Mir wären hulder vil:
Nun hab ich's gsagt, bin drum verjagt,
Das klag ich allen Frummen,
Wie wol noch ich nit weiter fliech,
Vielleicht werd wider kummen.
Um Gnad will ich nit bitten,
Dieweil ich bin ohn Schuld;
Ich hett das Recht gelitten,
So hindert Ungeduld,
Daß man mich nit nach altem Sitt
Zu Ghör hat kummen lassen;
Vielleicht wills Gott und zwingt sie Not
Zu handlen dieser Maßen.
Nun ist oft dieser gleichen
Geschehen auch hie vor,
Daß einer von den Reichen
Ein gutes Spiel verlor,
Oft großer Flamm von Fünklin kam;
Wer weiß ob ich's werd rechen!
Stat schon im Lauf, so setz ich drauf:
Muß gehen oder brechen!
Dar neben mich zu trösten
Mit gutem Gwissen hab,
Daß keiner von den Bösten
Mir Ehr mag brechen ab,
Doch sagen, daß uf einig Maß
Ich anders sei gegangen,
Denn Ehren nach, hab diese Sach
In Gutem angefangen.
Will nun ihr selbs nit raten
Die frumme Nation,
Ihrs Schaden sich ergatten
Als ich vermahnet han,
So ist mir leid; hie mit ich scheid,
Will mengen baß die Karten!
Bin unverzagt, ich habs gewagt
Und will des Ends erwarten!
Ob dann mir nach tut denken
Der Curtisanen List:
Ein Herz läßt sich nit kränken,
Das rechter Meinung ist;
Ich weiß, noch viel wölln auch ins Spiel
Und solltens drüber sterben:
Auf, Landsknecht gut und Reuters Mut.
Laßt Hutten nit verderben!
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