Ïðî÷èòàíèé : 152
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Mit Unkraut
Ich schritt allein hinab den Rhein,
Am Hag die Rose glühte,
Und wundersam die Luft durchschwamm
Der Duft der Rebenblüte.
Zyan’ und Mohn erglänzten schon,
Der Südwind bog die Ähren;
Über Rolandseck, da ließ sich keck
Eines Falken Lustschrei hören.
Und es kam das Lied mir ins Gemüt:
Wär’ ich ein wilder Falke!
O du Melodei, wie ein Falk so scheu,
Und so dreist auch wie ein Falke
Singe mit, wer kann! Zur Sonn’ hinan
Soll mich selbst die Weise tragen!
An ein Fensterlein, an ein Riegelein
Mit den Flügeln will ich schlagen!
Wo ein Röslein steht, wo ein Vorhang weht,
Wo am Ufer Schiffe liegen,
Wo zwei Augen braun übern Strom hinschaun
Oh, da möcht’ ich fliegen, fliegen!
Da mit scharfem Fang und mit Wildgesang
Möcht’ ich sitzen ihr zu Füßen:
Möchte stolz und kühn ihre Stirn umziehn,
Möchte grüßen, grüßen, grüßen!
Oh, wohl sang ich frisch und wohl sprang ich frisch -
Keine Flügel konnt’ ich breiten!
Und ich lief voll Zorn, und das gelbe Korn
Durch die Finger ließ ich gleiten;
Knickte Zweig und Ast, knickte Blatt und Bast,
Ließ nicht ab vom wilden Raufen,
Bis die Hand zerfetzt, und ich matt zuletzt
Mich ins Gras warf, zu verschnaufen.
Auf den Bergen Klang, auf der Flut Gesang,
In den Wellen Buben schwammen.
Ich aber saß einsam im Gras,
Band mit Gras meinen Strauß zusammen:
Meinen wilden Strauß, meinen Rankenstrauß -
Oh, wohl mehr als eine lachte!
Aber deine Hand nimmt ihn an als Pfand
Eines Tags, wo dein ich dachte!
Es ist ein Strauß, wie er das Haus
Des Landmanns könnte schmücken:
Zyanen nur und Mohn der Flur,
Und was man sonst mag pflücken;
Eine Winde grün, eine Reb’ im Blühn,
Eine Kleeblum’ aus den Gründen,
Schlechtwildes Zeug, dem Wilden gleich,
Der ausging, es zu finden.
Sein Auge sprüht, seine Wange glüht,
Seine Hände ballt er zitternd;
Sein Blut es kocht, und sein Herz es pocht,
Seine Stirne droht gewitternd.
Seine Brust ist schwer: - schlechtes Kraut und er!
Verstoßen und verlassen!
Seine Blumen sieh! - willst du ihn und sie
Am Boden liegen lassen?
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