Der trühbe Morgen dunckelt /
der Dag bricht kaum schon für /
mein Lämpgen sprüht und funckelt
ich fühls / noch horcht wer vor der Dhür.
Noch ist er nicht verwichen /
ich schlieff / er hat gewacht /
mit Augen lengst verblichen
stund er die gantze Nacht.
Sein Seiger saust / die Stunden rinnen /
sey wer du seyst / du mußt von hinnen!
Ich soff und hab gefrässen /
gehurt mit nichts alß Pakk /
mit Truddeln und mit Trässen
behing ich dihsen Maden-Sakk.
Wein / Weibrichins und Karten /
nichts war mir ji zu bundt /
mein Hieber hieb sich Scharten
in manchen Lumpen-Hund.
Noch Keinen hat man so bedroffen /
allein – wie ist daß abgeloffen?
Schlohweiß sind meine Brauen /
mein vor so froher Mund
ward for mir sälbst zum Grauen
ein zubedäkkter Abgrunds-Schlund.
Mein Rükken hängkt gebogen /
ich krige kaum mehr Lufft /
mein Mercks fäult außgesogen /
mein Fleisch räucht nach der Grufft.
Ich känne würcklich nicht mehr wihder
mein fürmahls stoltzes Pfau-Gefihder!
Morbonens gifftge Schlangen
ümbringeln mir mein Stroh /
kaum ist es so ergangen
sälbst jenem armen Lazaro.
Fast ward ich schon zum Kinde /
fast such ich nur noch Den /
für Dem die Würbel-Winde
sanfft wie die Zefirs gehn.
Sein Eyffer-Grimm auff mich / Sein Wühten
lässt sich durch nichts von mir begühten!
Für meine Dhrenodieen
verstopfft Er sich sein Ohr /
ümbsonst auf beyden Knyen
ruttsch ich Ihm biß fürs Pärlen-Dhor!
So sehr ich mich auch sträube /
ich Leim / ich Mist / ich Koht /
Er gläubt nicht / daß ich gläube /
und lässt mich meiner Noht!
Kein sündig Hertz daugt nicht zum Tempel /
dihß lehrt mein drauriges Exempel!