Itzt in Teutschland reymen leider
sälbst die Schühster und die Schneider /
und nicht einer ahnt zur Frist /
waß er for ein Delpel ist.
Alß ein Kerle von Raison
sage ich darzu bloß bon;
Eumelio / Arcas und Sylvander /
ihr könt mich alle mit einander!
Thyrsis zehlt sich zu den Großen /
die fast an die Sterne stoßen /
weil sein schlipffrichtes Gedicht
krumm wie ein Oracul spricht.
Jeden Morgen schlükkt das Schwein
sihben Bisem-Kugeln ein –
dein Sing-Sang bleibt for mich / Gevatter /
drümb doch blohß leeres Gantz-Geschnatter!
Der bald greise Melibäus
brillt noch ümmer wie Tirtäus
Hylas dritt die gantze Zeit
durchauß nur die Venus breit.
Sylvius dahlt noch wie Virgil /
Selimanthes saufft zu vihl.
Noch stähts mußt ich / sorbald sie sangen /
für langer Weile Fliegen fangen.
Sälbst die gantz und durchauß Alten /
sollte mans for müglich halten?
Gräulich dropfft auß ihrem Steiß
Mehr-Tau / Molch- und Drachen-Schweiß.
Schwartz verhüllt sich mein Gesicht /
ohn Empfindung bün ich nicht.
Am mehrsten aber mich verschrökken
die Mäntscher mit den Fischbein-Rökken!
Durch so wüthende Mänaden
kam schon Orfeus schwehr zu Schaden;
denn er dachte sich darbey /
so klingt Uhl- und Hunds-Geschrey.
Wo solche eine Urschel böllt /
nimbt Cupido Färsen-Göldt /
denn saurer sind for keinen Gaumen
nicht ein mahl alte Schrumppel-Pflaumen.
Höchst belihbte Pindus-Priester /
nein / waß seyd ihr blohß for Biester!
Dihses muß ich durchauß schreyn /
denn ich kan nicht forchtsahm seyn:
Zemblens Eyß ist nicht so dikk /
alß das Prett für eurem Plikk;
ich künt vor euer opitziren
euch mit Vergnügen stranguliren!
Euch ümbkrächtzen mahl die Raben /
mich wird man in Marmol graben /
weil mein Verß itzt / wie mir däucht /
nicht mehr nach der Lampe räucht.
Drümb so lohb ich mit Geschrey
mich und meine Schäfferey.
All meine Lidergens vom Lihben
hat gleichsahm die Naduhr geschrihben!