Der vor bereiffte Wald
steht wihder wohl gestalt /
der gantze grüne Grund
lacht wihder Bluhmen-bundt.
Schon pärlt auß ihrer Kehle
die köstlichsten Jubele
mit gleichsahm siegerischem Schall
die durchauß kleine Nachtigall.
Der holden Gracien Schaar /
das Klee-gepaarte Paar /
zeigt itzt so rächt mit Lust
sich seine nakkte Brust.
Schon pakkt man sich am Bändel /
kom mit mir in den Qwändel!
Vergraben gantz in Helffen-Bein /
will alles itzt gestorben seyn!
Dorillgen / stoltzes Thier /
waß hastu gegen mir?
Du mühst dich fast auß Stein
wie Niobe zu seyn.
Rubinen und Korallen
Bezihren dir die Ballen /
ach / künt ich doch / du süsses Huhn /
vergnügt in deinen Armen ruhn!
Du göldener Magnet
auß Julep und Zibeth /
du Sarg for meine Pein /
kom / laß mich bey dir seyn!
Dein Häuptgen kräntzt ein Kröngen
auß lautter Tausend-Schöngen /
die lihbe Frau auß Amathunt
ist Hindten-rümb nicht halb so rund!
Gläubs mir / du junges Bluht /
ich bün kein Fünffzehn-Hut.
Ich bün zu jeder Zeit
for Zucht und Ehrbarkeit.
Den klugen Castalinnen
gab ich mich gantz von innen /
ein solcher Hertz schmihrt insgemein
die Tugend rächt mit Balsam eyn!
Ey / ey / waß ist denn daß?
Ich gläub / da hastu waß!
Von dihsem wehrten Ort
zih ich die Hand nicht fort.
Vor solchem Paradiese
wird Cypriopor ein Riese;
verstatte / daß mein Kihl sich spizzt
Und ihm nur Musc und Amber schwizzt!
Ein Zeißgen dirilirt /
ins grüne Graß bostirt /
darzu so kükkt es her /
waß hat es denn so sehr?
Der Bach hört auff zu rauschen /
Die Oreaden lauschen /
all meinen schwartzen Kummer stopff
ich itzt in dich alß Threnen-Topff!
Catull / Tibull / Properz /
sie lihbten alle Schertz /
Ovid / Horaz / Virgil /
süß droff ihr Feder-Kihl.
Drümb lehrt auch dich mein Flöhten
empfindlich itzt erröhten;
der Saffran-gelbe Löwen-Zahn
beschehmbt offt sälbst den Dulipan!