Ïðî÷èòàíèé : 131
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Unsern Dichtern
Geht nach dem Morgenland; vernehmt die Weisen,
die einst zum Saitenspiele dort erklungen.
Sie sollten Gott, den Einzigen, nur preisen
und wurden doch für Andre auch gesungen.
Die Sänger starben, doch seht ihr die Noten
der Lieder noch, wenn ihr vor Säulen steht,
und mit dem Auge hört ihr noch der Toten
Gesänge, wenn ihr durch die Trümmer geht.
Die Psalter und die Harfen sind zerbrochen,
zu denen Davids Stimme man gehört,
und wo der Herr durch Steine einst gesprochen,
liegt ihre Harmonie, ihr Reim zerstört.
Doch seht ihr wo ein Kapitäl noch ragen,
ein steinern Lied, im zarten Mondesschein,
so dürft ihr im Gedicht es heimwärts tragen
und der Verstorbnen fromme Erben sein.
Geht nach dem Morgenland; vernehmt die Weisen,
die dorten einst in Wort und Werk erklungen.
Sie sollten Gott, den Einzigen, nur preisen
und wurden doch für ihn nicht ausgesungen.
Die Töne hört, die sich aus Trümmern ringen;
vernehmt ihr Klagen, und befreiet sie;
dann wird in Euern Liedern neu erklingen
des Morgenlandes Gottespoesie!
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