Johann Fischart :: Біографія
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Критика
Johann Fischart
geb. 1546 in Straßburg
gest. 1590 in Forbach bei Saarbrücken
Biographie
Sohn des Gewürzhändlers Hans Fischer. Nach ausgedehnten Bildungs- und Studienreisen in den Niederlanden, Frankreich, England und Italien promovierte er zum Doktor beider Rechte in Basel, war seit 1580 Praktikant am Reichskammergericht in Speyer und anschließend bis kurze Zeit vor seinem Tode Amtmann in Forbach, wo er wahrscheinlich an einer Seuche starb.
Fischart war ein erstaunlich fruchtbarer Schriftsteller. In unterhaltender, erbauender und agitatorischer Weise vereinigte sich in ihm eine große Bildung mit einer ungewöhnlichen Sprachgewalt. In humanistischer Tradition sind seine Texte geschrieben als Unterhaltung, Belehrung und Erklärung, wobei allerdings zu der Bibel, den Kirchenvätern und dem zeitgenössischen lateinischen Schrifttum eine umfassende Kenntnis der volkstümlichen Literatur seines Jahrhunderts hinzutritt. Darüber hinaus verfügt er mittels der Persiflage, des Kalauers und der Parodie über ein unerschöpfliches Register von Bezügen. Die satirischen Eulenspiegel Reimensweis (1572), Flö Hatz Weiber Tratz (1573) oder Das Jesuiterhütlein (1580) stehen neben dem bürgerlich lebensfrohen Glückhafften Schiff von Zürich (1577) oder dem anspruchsvollen Philosophischen Ehzuchtbüchlin (1578). Vieles in seinem Werk lässt sich aus der elsässischen Kulturlandschaft, von der er geprägt ist, verstehen; vieles hat er auch mit seinem Landsmann Thomas Murner, den er den "obersten Dreckrüttler deutscher Nation" nennt, gemeinsam. Auch er nimmt in vielen kleinen Schriften zu politischen und religiösen Vorgängen Stellung, wobei er als calvinistisch orientierter Christ polemisch die einsetzende Gegenreformation des katholischen Lagers bekämpft.
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