Ïðî÷èòàíèé : 118
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Ueber eben Dieselbe
Geliebte! wann itzt solch ein Name
Nicht zu vermessen ist von mir,
Ich weiß, daß nichts von Leid und Grame
Mehr Wege finden kann zu dir;
Doch, wann vom Licht der wahren Sonne
Noch Strahlen fallen niederwärts,
So wirf auch du, vom Sitz der Wonne,
Ein Aug auf deines Hallers Herz.
Dich heißet mich die Welt vergessen!
Dich tadelt man in meiner Brust!
Mein Herz, ein Herz, das dich besessen,
Soll offen sein für andre Lust!
Ja, dich und mich schmäht der zusammen,
Der mein Betrübniß unterbricht;
O kennt er selber reine Flammen,
Er schölte meine Thränen nicht!
Doch wenig kennen wahre Liebe,
Die Anmuth zeugt und Tugend weiht;
Sie ist kein Freibrief wilder Triebe,
Nicht eine Magd der Ueppigkeit.
Dein lieben war mein Leid ergötzen
Mit heimlich sorgender Geduld;
Mein lieben war mich selig schätzen,
Belohnung suchen deiner Huld.
Ihr holden Jahre, die wir beide
Einander, ach! so kurz gemacht,
O hätt ich nur, was wir im Leide
Bei manchem Sturme hingebracht!
Wir suchten Ruh in zärterm scherzen,
Wie Tauben, die ein Wetter fliehn,
Und fanden Lust, selbst in den Schmerzen,
Weil unsre Treu nie heller schien.
O Bern! o Vaterland! o Worte
Voll reger Wehmuth, banger Lust!
O zärtlich Bild geliebter Orte,
Voll wunder Spuren in der Brust!
O bleibt bei mir, erneut die Stunden,
Da sie die Hand mir zitternd gab!
Wo seid ihr? ach, ihr seid verschwunden!
Ich bin allein, sie deckt ein Grab.
Ein Grab? in deinen schönen Tagen?
Du Rose, frisch vom reinsten Blut?
Ach ja! dort ward sie hingetragen,
Hier ist der Tempel, wo sie ruht,
Der Stein, den ich beschrieben habe –
O wie ists hier so öd und still!
O hier ists, wo in ihrem Grabe,
Ich meine Schmerzen enden will.
Ja, fern von allen, die uns lieben,
Die Blut und Freundschaft uns verband,
Hier, wo mir nichts als du geblieben,
Hier ist mein letztes Vaterland!
Hier, wo kein Freund wird um mich weinen,
Wo nichts ist mein, als deine Gruft,
Hier steht mein Grabmal bei dem deinen,
Wohin mich mein Verhängniß ruft.
O daß ich doch dich lieben musste!
Wie glücklich warst du ohne mich!
Dein Muth, der nichts von Sorgen wusste,
Sah nichts als Lust und Scherz um dich!
Du warst vergnügt, gesucht bei allen,
Mit Tugend, Zierd und Gut geschmückt!
O hätt ich niemals dir gefallen!
Wär ich nur arm und du beglückt!
Doch nein! ich kann mein Glück nicht hassen,
Und deine Huld verdient nicht Reu;
Gott hat dich mir aus Wahl gelassen;
Er liebet uns mit weiser Treu;
Gott ists, der dich der Welt genommen,
Der mich vielleicht dir schaden sah;
Der mich den gleichen Weg heißt kommen;
O sei er rauh, ist er nur nah!
O Wonne! flammendes Entzücken!
O Freude, die die Zunge bindt!
O Thränen nur, dich auszudrücken,
Gefühl, das keine Worte findt!
O dort ist sie, im selgen Heere!
Beim Stuhl des Lamms, am Lebens-Fluß!
Ach! daß mein Leib verwesen wäre,
Der mich von ihr noch trennen muß!
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