Ïðî÷èòàíèé : 118
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Auch die Nachwelt
Einst wütet’ eine Pest durch Europa’s Nord,
Genant der schwarze Tod. Wenn der schwärzere,
Die sittliche, mit der ihr heimsucht,
Sich nur nicht auch zu dem Norden hinwölkt.
Geschaudert hat vor euch mich, ihr Raubenden,
Und dennoch Stolzen! die ihr die Freyheit nent,
Und Alles dann, was Menschenwohl ist,
Stürzet, zermalmt, und zu Elend umschaft!
Gezürnet hab’ ich, und der Gerechtigkeit
Zorn war es, welcher mir mit der Flamme Kraft
Das Herz durchdrang! Doch vor dem schwermuts-
Nahen Gefühle des Grams entfloh er.
Ich will nicht wieder zürnen, nicht schaudern, will
Nicht trauren. Ruhig blicket die Kält’ herab,
Wenn sie ihr Endurteil nun spricht. Ihr
Stolzen und Niedrigen... (Menschenfeindschaft
Bekämpft’ umsonst mich! Darum sey euch allein
Mein Wort gewidmet, treffe nicht mit wer Mensch
Blieb, ob er wohl auch Frevel that) ihr
Stolzen und Raubenden, ich veracht’ euch.
Wer von den Franken, daß ich verachten muß,
Mitfühlt, der treufelt Traurender Zähr’ herab,
Und weiht die edle mir, der leidend
Nahm von der Wahrheit Gesicht den Schleyer.
Und dieses Leiden trübet denn jetzo den,
Der einst, von heißen frohen Erwartungen
Durchdrungen, in der Frühe Schauer,
Galliens werdenden Tag begrüßte.
Gedrängte Scharen sprechen mit mir mein Wort
Von euch, entstirnte Freyheitsvertilger, aus!
Des Enkels Sohn, und dieses Ursohn
Hallet es wieder. Auch er verachtet.
Wähnt nicht, er lass’ es je der Vergessenheit.
Denn drohte die; er grüb’ es in Marmor ein,
Grüb’s ein in Erzt! Doch was bedarf er
Felsen? was Erzt? Er bewahrt’s im Herzen!
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