Ïðî÷èòàíèé : 110
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Bardale
Einen fröhlichen Lenz ward ich, und flog umher!
Diesen fröhlichen Lenz lehrete sorgsam mich
Meine Mutter, und sagte:
Sing, Bardale, den Frühling durch!
Hört der Wald dich allein, deine Gespielinnen
Flattern horchend nur sie dir um den Schattenast;
Singe dann, o Bardale,
Nachtigallen Gesänge nur.
Aber tritt er daher, der wie der wachsende
Ahorn schlank sich erhebt, komt er der Erde Gott,
Sing dann, glücklicher Sänger,
Tönevoller, und lyrischer!
Denn sie hören dich auch, die doch unsterblich sind!
Ihren göttlichsten Trieb lockt dein Gesang hervor.
Ach, Bardale, du singest
Liebe dann den Unsterblichen!
Ich entflog ihr, und sang, und der bewegte Hain
Und die Hügel umher hörten mein flötend Lied!
Und des Baches Gespräche
Sprachen leiser am Ufer hin.
Doch der Hügel, der Bach war nicht, die Eiche selbst
War der Gott nicht! und bald senkte den Ton mein Lied.
Denn ich sang dich, o Liebe,
Nicht Göttinnen, und Göttern nicht!
Jetzo kam sie herauf, unter des Schattens Nacht
Kam die edle Gestalt, lebender, als der Hain!
Schöner, als die Gefilde!
Eine von den Unsterblichen!
Welches neue Gefühl glühte mir! Ah der Blick
Ihres Auges! Der West hielt mich, ich sank schon hin!
Spräch die Stimme den Blick aus;
O so würde sie süßer seyn,
Als mein leisester Laut, als der gefühlteste,
Und gesungenste Ton, wenn mich die junge Lust
Von dem Zweige des Strauches
In die Wipfel des Hains entzückt!
Aug’, ach Auge! dein Blick bleibt unvergeßlich mir!
Und wie nennet das Lied? singen die Töne dich?
Nennt’s dich, singen sie: Seele?
Bist du’s, das die Unsterblichen
Zu Unsterblichen macht? Auge! wem gleich’ ich dich?
Bist du Bläue der Luft, wenn sie der Abendstern
Sanft mit Golde beschimmert?
Oder gleichest du jenem Bach,
Der dem Quell kaum entfloß? Schöner erblickte nie
Seine Rosen der Busch! heller ich selbst mich nie
Im Kristalle des Flusses,
Niederschwankend am Frühlingssproß.
O was sprach itzt ihr Blick? Hörtest du, Göttin, mich?
Eine Nachtigall du? Sang ich von Liebe dir?
Und was fließet gelinder
Dir vom schmachtenden Aug’ herab?
Ist das Liebe, was dir eilend vom Auge rinnt?
Deinen göttlichsten Trieb lockt ihn mein Lied hervor?
Welche sanfte Bewegung
Hebet dir die beseelte Brust?
Sag, wie heisset der Trieb, welcher dein Herz durchwallt?
Reizt ohn’ ihn dich Iduns goldene Schaale noch?
Ist er himlische Tugend?
Oder Freud’ in dem Hain Walhalls?
O gefeyert sey mir, blumiger zwölfter May,
Da die Göttin ich sah! aber gefeyerter
Seyst du unter den Mayen,
Wenn ich in den Umarmungen
Eines Jünglings sie seh, der die Beredtsamkeit
Dieser Augen, und euch fühlet, ihr Frühlinge
Dieser lächelnden Minen,
Und den Geist, der dieß alles schuf!
Wars nicht, Fanny, der Tag? wars nicht der zwölfte May,
Als der Schatten dich rief? wars nicht der zwölfte May,
Der mir, weil ich allein war,
Öd’ und traurig vorüberfloß?
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