Ïðî÷èòàíèé : 155
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Amor im Garten
Die Sonne sank nach Westen
Und strahlte noch im Sinken
Die letzte Abendröthe;
Da lockte mich ein Cephyr
Aus meinem stillen Zimmer;
Ich folgt’ ihm gern in’s Freie,
Wo tausend Rosen blühten,
Um die er gaukelnd scherzte!
Der Büsche kleine Sänger
Ergötzten mich im Grünen,
Und meine Augenlider
Befiel ein süßer Schlummer.
Ich träumte von der Liebe,
Ich träumte von Dorinden,
Von Daphnen und Ismenen,
Und klagte meine Leiden
Der Liebesgöttin, trauernd,
Und sag’ ihr von Dorinden. –
Sie sprach: »Sie soll dich lieben!«
Und plötzlich wacht’ ich wieder
Und fand mich wie begraben
In frischen Rosenblättern!
Ich sprang von meinem Lager,
Den losen Gast zu suchen,
Der mich so schön begraben;
Fühlt’ aber plötzlich Schmerzen.
Ein kleines Kind mit Flügeln,
Wie ich noch nie gesehen,
Saß lächelnd hinter Rosen,
Und wies mir mit dem Bogen
Dorinden in der Laube.
Welch eine Wunde, Doris!
Sie schmerzt’ und that doch sanfte!
Doch hatt’ ich in der Laube
Dorinden kaum erblicket,
Da schwanden alle Schmerzen,
Denn sie war gar zu freundlich!
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