Johann Wilhelm Ludwig Gleim :: Біографія
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Критика
Gleim wurde am 2. April 1719 zu Ermsleben im Halberstädtischen als Sohn eines Obersteuereinnehmers geboren, entstammte also einer bürgerlichen Beamtenfamilie. Nach dem Besuch der Oberpfarrschule von Wernigerode schrieb er sich 1738 an der Universität Halle ein, um Jura zu studieren. Hier bereits schloss er Freundschaft mit Johann Peter Uz und Johann Nikolaus Götz (1721-81). In diesem literarischen Terzett war Uz, dem Inhalt ebenso wie der Form seiner Dichtungen nach, der Bedeutendste.
1740 ging Gleim als Hauslehrer nach Potsdam und erhielt dort noch im gleichen Jahre die Stelle eines Sekretärs beim Prinzen Wilhelm von Schwedt. Von besonderer Bedeutung für seine Entwicklung als Dichter wurde für Gleim die Bekanntschaft mit dem Lyriker und Übersetzer Immanuel Jakob Pyra (1715-44).
Gleim erneuerte in der Lyrik vor allem die Form: Er glaubte, mit der Beseitigung des Reims das Entscheidende für eine fruchtbare Entwicklung der deutschen Lyrik getan zu haben. Im Gegenzug suchte er nach gefälligen, eingängigen Stoffen und fand sie in einer anakreontischen Thematik, die von Hagedorn in die zeitgenössische Lyrik eingeführt worden war. 1744 ließ Gleim seinen "Versuch in scherzhaften Liedern" erscheinen, 1745 einen zweiten Teil; diese Sammlung wurde der Ausgangspunkt für die eigentliche anakreontische Lyrik in Deutschland.
Im Jahre 1744 begleitete Gleim den Prinzen von Brandenburg-Schwedt in den zweiten Schlesischen Krieg; der Prinz fiel, und Gleim trat als Privatsekretär in die Dienste des Fürsten Leopold von Dessau. Die rücksichtslose Behandlung, die er dort erfuhr, veranlasste ihn bald, sich nach einer anderen Stelle umzutun. 1747 ging er als zweiter Sekretär des Domkapitels nach Halberstadt. Noch im gleichen Jahr wurde er Hauptsekretär und erhielt außerdem ein Kanonikat am Stift Walbeck, das ihm reichliche Einkünfte gewährte. So war er bis an sein Lebensende aller äußeren Sorge enthoben und konnte ausgiebig seinen Liebhabereien nachgehen. Abgesehen von der jährlichen Berliner Reise, die er in Angelegenheiten seines Stifts unternahm, führten ihn seine Fahrten über die nähere Umgebung Halberstadts nicht mehr hinaus.
Neben seiner literarischen Tätigkeit widmete er sich vor allem seinen zahlreichen Freundschaften und Briefwechseln, die ihn, mehr oder weniger eng, während seines langen Lebens mit fast all denen verbanden, die einen Namen in der deutschen Literatur hatten. Das gastfreie Haus Gleims zog viele junge literarische Talente an, die Förderung suchten und erfuhren.
Neben der Liederdichtung versuchte sich Gleim auch in allen anderen damals beliebten Galtungen, in der Fabel, im Lehrgedicht, im Epigramm. Am bekanntesten sind seine "Preußischen Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier" (1758). Gleim überlebte die eigentliche Aufklärungszeit, ohne die mit dem Sturm und Drang ausgelösten weltanschaulichen und ästhetischen Probleme nachvollziehen zu können. Sein Ideal blieb das friderizianische Preußen und ließ ihn zum Gegner der Französischen Revolution werden. 1801 erblindete der greise Gleim; eine Operation vermochte das Leiden nicht zu bessern. Er starb am 18. Februar 1803.
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