Ïðî÷èòàíèé : 116
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Der Abend
Mit balsamischem Gefieder
Deckt der Abend nun die Flur,
Sanfte Kühlung weht hernieder,
Stille sind der Vögel Lieder,
Feiernd schweiget die Natur.
Ruhe träuft von seinem Flügel,
Und er spendet Labung aus.
Dort, an jenem grauen Hügel,
Kehrt vom Feld, mit losem Zügel,
Froh der Ackersmann nach Haus.
Stille deckt die düstre Erde,
Alles ruht auf Berg und Tal,
Zu den Hürden eilt die Herde,
Abgemattet ziehn die Pferde
In den langentbehrten Stall.
Purpurröte überwebet
Hell das blaue Firmament,
Und das Laub im Walde bebet,
Von des Zephirs Hauch belebet,
Und der ferne Westen brennt.
Rotes Gold glüht in den Lüften,
Spiegelt sich im nahen Teich.
Dunkles Grau umhüllt die Triften,
Berg und Tal und Wiese düften,
Dampfenden Altären gleich.
Hinter jener Berge Rücken
Sinket Phöbus hehr hinab,
So stürzt, Hoheit in den Blicken,
Sich der Brave mit Entzücken
Für das Recht ins offne Grab.
Nichts kann seinen Mut ermatten,
Wenn die Pflicht den Edlen ruft,
Er zählt fröhlich seine Taten,
Fliehet in des Grabes Schatten,
Sinket heiter in die Gruft.
Denn warum sollt er auch beben,
Bald entweicht des Grabes Nacht,
Bald kehrt er zu besserm Leben,
Bald wird er sich neu erheben,
Wie die Sonn in hehrer Pracht.
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