Ïðî÷èòàíèé : 128
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Êðèòèêà
Waldeinsamkeit. III. Morgengesang.
Waldeinsamkeit, Waldeinsamkeit!
Hier winkt ein Plätzchen, dir geweiht.
Verschwunden die Fernsicht auf Thäler und Au,
Verschwunden des Himmels reinstrahlendes Blau,
Nur lichtgrün verschwiegene Wildniß allum
Und der Hainbuchen Scharen verträumt und stumm.
Man meint zu vernehmen im lauschenden Geist,
Wie schwellend ihr Saft durch die Stammfasern kreist.
Wie ein Regenbogen mit Goldflimmerschein
Fällt ein Sonnenstrahl schräg in das Dickicht herein
Eine Sandsteinplatte wölbt sich als Steg,
Ein Quell rinnt träufelnd darüber hinweg,
Gebüsch, dürre Aeste und Ranken von Dorn
Sperren wildwuchernd die Pfade nach vorn.
Das Einz'ge, was Laute des Lebens anschlägt,
Ist ein Buchfinkenpärlein, das munter sich regt;
Das eine sitzt auf dem schwanken Gesträuch
Und wiegt sich und schaukelt sich keck auf dem Zweig,
Das andere freut sich des Sonnstrahls im Laub
Und der Irisfarben im Wasserstaub,
Schwingt im schimmernden Flimmer auf sich und nieder,
Badet im Sprühregenduft das Gefieder
Und trocknet sich wieder;
Und sie wetzen die Schnäbel zum Morgengesang.
Dreisilbig im Wort, ein kurzer Accord,
Schallt ihr Frühlingskonzert das Dickicht entlang.
Und das Männchen singt hin:
»Eins allein . . Noth und Pein!«
Und das Weibchen singt her:
»Ich und du . . Glück und Ruh!«
Und das Männchen singt hin:
»Eigen Nest . . stets das Best!«
Und das Weibchen singt her:
»Eins und Zwei . . bald auch Drei!«
Und beide Stimmen nun höher den Laut
Und zwitschern helljubelnd wie Bräut'gam und Braut:
»Hab nur Muth! Alles gut!
Eiaho! Popeiaho!«
Der Wasserquell plätschert stillfriedlich dazu –
Ob Wipfeln und Dickicht schwebt selige Ruh
Und Gottes allwärmendes Sonnenlicht.
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