Ïðî÷èòàíèé : 120
|
Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Die Ferne
Zur Fernesucht geboren,
Wird nie der Pilgram froh.
Seine Heimat ging verloren,
Er weiß nicht wo.
Ihn rührt ein stummes Mahnen
Von blauer Berge Wand.
Darf er dahinter ahnen
Sein Wunderland?
Im Tale Bauden winken,
Zum Dorfe traut gereiht.
Er aber muß versinken
In Einsamkeit.
Er haust auf Bergesklippen
In dumpfer Schwermut Bann,
Umstarrt von Knieholz-Rippen
Und wüstem Tann.
Verworren träumt im Grunde
Des Mühlenrads Gesumm.
Er lauscht mit zuckendem Munde,
Sein Lied bleibt stumm.
Er schmachtet, wie im Staube
Ein welkes Blumenhaupt.
Doch ward sein frommer Glaube
Ihm nicht geraubt.
O Pilgram, du mußt lernen
In Demut abseits stahn,
Du darfst den blauen Fernen
Nie täppisch nahn.
Wenn ungestüme Minne
Dich riß zum Götterweib,
Umarmten deine Sinne
Nur Menschenleib.
So bleib dem Wunderlande
In keuscher Andacht hold.
Dann spülst du aus dem Sande
Das ewige Gold.
Es sammelt alle Zähren
Die treue Ewigkeit.
Sie sollen sich verklären
Zum Krongeschmeid.
O sieh, ein Fenster glühet
Im roten Abendglast!
Das Baudenhaus erblühet
Zum Goldpalast.
Die Felsenschatten dehnen
Sich weit ins Talgefild.
So wird wohl manches Sehnen
Noch spät gestillt.
Erst wenn im großen Dunkel
Versank die wirre Welt,
Erblüht das Trostgefunkel
Am Sternenzelt.
Und birgt sich in der Erden
Ratlos dein Angesicht,
Tief innen soll es werden
Auf einmal Licht.
|
|