Ïðî÷èòàíèé : 104
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Auf dem ’Jungfernstieg’
Im Jagdanzug, noch in der Heidestille,
Steht plötzlich mir nach Hamburg Wunsch und Wille.
Gedacht, getan; mein Wagen fährt mich schnell,
Und hält nach kurzer Fahrt vor Streit's Hôtel.
Der Schlag klappt auf, die Kellnerlocken wehn,
Da seh ich dich bei mir vorübergehn.
Und unter alle die geputzten Leute
Schleppst du mich mit als deine Jägerbeute.
Im linken Arm trag ich mein Teckelvieh,
Rechts schreitest du, drei machen Kompagnie.
Und auf und nieder durch die Menschenwogen
Sind wir selbander plaudernd hingezogen.
Wie war es schön, wie lind die Juniluft,
Zuweilen zieht ein Parmaveilchenduft
Von dir wie eine Welle über mich,
Und meine Seele jauchzt: Ich liebe dich.
Dein Sonnenschirm trifft ab und zu das Pflaster,
Ein Klang im Lärme der Vorüberhaster.
»Wie sonnverbrannt, ein Vetter der Mulatten«,
So neckst du mich im sichern Häuserschatten.
Und einmal, leise, rasch im Flüsterton:
»Ein wenig schiefer noch den Hut, Baron.«
Der Alsterdampfer Pfeifen hör ich rufen,
Dein Lachen plätschert über Silberstufen.
So trieben wir im Treiben hin und her,
Uns beiden, glaub ich, war der Abschied schwer.
Mein Dachselhund, Herr Didel zubenannt,
Hat bis zuletzt sich ängstlich umgewandt.
Wie war ihm schrecklich die nervöse Menge,
Sie stieß ihn sichtlich in die größte Enge.
Doch als ich Schluß gemacht auf Nummer acht,
Hat er nicht allzulange mehr gewacht.
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