Ïðî÷èòàíèé : 165
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Die Laterne
Als ich heut' im Hufnershaus
Lebewohl genommen
Und ins Freie trat hinaus,
War die Nacht gekommen.
Sehen konnt' ich keinen Schritt,
Nirgends Mond und Sterne.
Spricht mein Gastfreund: Hans soll mit
Und die Stalllaterne.
Hans, der greise, taube Knecht,
Krippen, Spinneweben,
Tenne, Licht und Drahtgeflecht –
Könnt' ein Bildchen geben.
Trudchen steht dabei und lacht,
An der Mutter Seite.
Trudchen, bitt' ich, abgemacht,
Gieb mir das Geleite.
Und des Bauern frisches Kind
Ist zurückgesprungen,
Hat sich leicht ein Tuch geschwind
Um den Kopf geschlungen.
Reizend sah das Mädel aus
Im Geblink der Leuchte.
Kaum noch hellt das Elternhaus
Aus der Nebelfeuchte.
Trabt der Alte uns voran,
Treu, wie zwei Verirrten,
Folgen wir wie Lämmer dann,
Lämmer ihrem Hirten.
Wo sich durch den Buchenstand
Eng der Weg gewunden,
Hat sich schleunig Hand in Hand,
Mund zu Mund gefunden.
Finsternis und Waldesruh,
Himmel ohne Sterne.
Unverdrossen, immerzu
Wandert die Laterne.
Trifft ihr Schimmer Ast und Baum:
Blinzeln tausend Augen?
Wie sich, unerhört, ist's Traum,
Lipp' an Lippe saugen.
Zögern wir auf unserm Gang?
Laß den Alten eilen.
Ach, mein Herz im Überdrang
Möchte weilen, weilen.
Bis zuletzt erschrocken hält
Hans am Holzesrande.
Lichtscheu unter'm Laubgezelt
Schleicht die Kontrebande.
Doch nun endlich sind wir da,
Schrei'n ihm in die Ohren:
Alterchen, Hallelujah,
Hast uns nicht verloren.
Scheidegruß am Meilenstein,
Dichtverhüllte Ferne,
Letzter Blitz und letzter Schein,
Fort ist die Laterne.
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