Als der Kunstreiche Johann Rudolff Stadeler niedergesebelt ward
Dein tapffrer Christenmuth / du werther Schweitzer du /
ist ewig lobens werth: Denn da du kuntest leben /
Hast du dich willig hin in deinen Todt gegeben.
Was deinen Leib bringt ümb / das ist ein kurtzes nu.
Die Seele flog darvon. Ihr kam kein Sebel zu.
Nun siehst du ümm dich her die Serafinnen schweben /
schaust auff diß grosse Nichts / ümm welches wier so streben /
Lachst deine Mörder aus / und jauchtzest in der Ruh.
Hier ist dein Märter Krantz / du redlicher / du treuer /
den nim mit in dein Grab. Wir wollen deinen Preiß
durch die erlößte Welt bey allen machen teuer /
Dein Vaterland sol seyn der Erden weiter Kreyß.
Wer so / wie du / verdirbt / der bleibet unverdorben;
Lebt / wenn er nicht mehr lebt / und stirbet ungestorben.