Ïðî÷èòàíèé : 143
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
An die Stolze
Und gleichwohl kann ich anders nicht,
Ich muß ihr günstig sein,
Obgleich der Augen stolzes Licht
Mir mißgönnt seinen Schein.
Ich will, ich soll, ich soll, ich muß dich lieben,
Dadurch wir beid’ uns nur betrüben,
Weil mein Wunsch doch nicht gilt
Und du nicht hören wilt.
Wie manchen Tag, wie manche Nacht,
Wie manche liebe Zeit
Hab’ ich mit Klagen durchgebracht,
Und du verlachst mein Leid!
Du weißt, du hörst, du hörst, du siehst die Schmerzen,
Und nimmst der’ keinen doch zu Herzen,
So daß ich zweifle fast,
Ob du ein Herze hast.
Bist du denn harter Stein und Stahl
Die man doch zwingen kann?
Feld, Wiesen, Wälder, Berg und Tal
Seh’n meine Wehmut an.
Die Vögel seufzen, was ich klage.
Der hohle Busch ruft, was ich sage.
Du nur, du Stolze du,
Hältst Ohr und Augen zu.
Ach denke, denke, was du tust.
Ich kann nicht anders sein.
Ich hab’ an meinem Leiden Lust,
Du hassest meine Pein.
Kann ich denn keine Huld erlangen,
So laß’ mich die Gunst nur empfangen
Und wolle doch mit mir,
Daß ich stracks sterbe hier.
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