Ïðî÷èòàíèé : 121
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Klagen muß ich, daß ich klage
Klagen muß ich, daß ich klage,
Mich verklagen muß ich, daß,
Wie ich Leid um zweie trage,
Ich die übrigen vergaß.
Als sei hinweg das beste,
Hat keine Freud’ am Reste
Das Auge thränennaß.
Alle glaubt’ ich lieb zu haben,
Alle lieb mit gleichem Trieb,
Aber nun, die ich begraben,
Hab’ ich doppelt, dreifach lieb,
Lieb, weil ich sie geboren,
Lieb, weil ich sie verloren,
Lieb, weil nur das mir blieb.
Meine Größren sind die Sorgen,
Meinen Sorgen bleib’ ich treu;
Meine Kleinen, jeden Morgen
Waren sie mein Spielwerk neu.
Die Sorgen sind geblieben,
Der Tod nahm nur die lieben
Spielpüppchen ohne Scheu.
»Größer würden sie geworden
Und dem Spiel entwachsen seyn.«
O wie frostig weht vom Norden
Mir der Trost ins Herz hinein!
Ich hofft’ es zu erleben,
Daß groß sie würden eben,
Nun waren sie noch klein.
Heut sprang einer von den Jungen
Grade so ans Herz mir her,
Wie mein Mädchen sonst gesprungen,
Ach, und nun nicht springet mehr;
Ich wollt’ ihn zu mir heben,
Die Arme fühlt’ ich beben,
Er war zu groß und schwer.
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