Ïðî÷èòàíèé : 119
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Die Ruine.
Was da versammelt für Herrlichkeit?
Was hat da verblutet für Herzeleid?
Da ward aller Lust, allem Leide gerecht
Im Kommen und Gehen manch stolz' Geschlecht
Vor alter Zeit!
Die Mauern, die öden, sie ragen weit,
Kein Hall mehr in ihnen von Lust noch Streit;
Die Chronik erzählet wohl manche Mär',
Die Steine verschweigen Nutz und Lehr'
Aus alter Zeit.
Und wenn dann dich, Wandrer, hinabgeleit't
Die Wehmut ob menschlicher Nichtigkeit,
Bedenke, wie wenig an Frist vergeht,
So wird auch veröden die unsre Statt'
Gleich alter Zeit!
Der Ort, wo du liefest im Kinderpfaid,
Der Hain, wo du küßtest die erste Maid,
Der Saal, der einst Zechern das Echo gab,
Veröden, sowie auch dein Mal am Grab,
Alt deine Zeit!
Dann wallen wohl andre von Wegen weit
Den Stätten zu unsrer Vergangenheit
Und seufzen, wie einst wir, aus banger Brust:
Wie sind wir der Sonne so kurz bewußt,
Wie keine Zeit!
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