Ïðî÷èòàíèé : 138
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Zwei Schwestern.
Zum Traualtare geht die eine
Mit stolzem Schritt, die Myrte in dem Haar;
Die andere, die Unbegehrte,
Verbirgt sich schüchtern in der Gäste Schar.
Sie flüstert leise: »Arge Schwester,
Du thust mit leichtem Fuß den schweren Gang
Und deinen künft'gen Gatten nanntest
Du, kecken Wortes, einen guten Fang.
Und trägst die Myrte, trotz du nächtens
Gar oftmal übermütig mein gelacht,
Wenn du mir Dinge anvertrautest,
Die stets zu tiefst erröten mich gemacht.
Ich gönne dir dein Glück und wünsche,
Euch beiden bleibe jede Reue fern,
Doch wär' dein Braver mir beschieden,
Ich kennte wahrlich keinen andern Herrn.«
Du armes Kind, du suchtest Liebe,
Genuß vermied stets deinen dürft'gen Pfad,
Indes die Leichte, Lock're, Lose
Genuß gesucht und Lieb' gefunden hat!
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