Wär' ich ein And'rer doch und leicht'ren Sinnes!
Dann liebt' ich dich vielleicht und deine Schönheit!
Und deiner Augen heiterernstes Dunkeln
Umschlösse eine Welt, draus keine Pfade
Abseits in lockende Bezirke führten . . .
Ich lebte nur in dir – und meinen Träumen
Gäbst du allein Bestand und Tiefsinn – Säumen –
Ein dauernd Währen und ein groß Behalten,
Drin sich erschließt ein göttliches Entfalten . . .
Ich liebte dich allein und deine Reinheit,
Drin sich begräbt des Lebens Grundgemeinheit,
Draus sich gebiert ein ernstes Sondertrachten –
Ein Menschenlieben und ein Weltverachten! –
Wär' ich ein And'rer doch und leicht'ren Sinnes!
So aber bin ich schon gemünzt und leider
Hab' ich mich unbefreibar festgebissen –
Mich vollgetränkt mit galligen Essenzen,
Die wahrlich keine Freunde von Begrenzen!
Ja! Schrankenlos ist meiner Seele Streben –
Unstät und ruhelos mein armes Leben . . .
Dir mögen güt'ge Götter Rosen streuen –
Dich einen Traum des Lebens träumen lassen,
Drin sich verknüpft verzeihend Welterfassen
Und keusches, lichtverklärtes Daseinsfreuen . . .
Dir mögen güt'ge Götter Wolken breiten, –
An goldenem Gespinnst dich heimgeleiten . . .