Komm / Dorinde / laß uns eilen /
Nim der zeiten gut in acht /
Angesehen das verweilen
Selten grossen nutz gebracht /
Aber weißlich fortgesetzt
Hat so manches paar ergötzt.
2.
Wir sind in den frühlings-jahren /
Last uns die gelegenheit
Forn ergreiffen bey den haaren /
Sehn auff diese mäyen-zeit /
Da sich himmel / see und land
Knüpffen in ein heyraths-band.
3.
Wenn sich die natur verjünget /
Liegt in liebe kranck und wund /
Alles sich zu nehmen zwinget /
Thut sie frey den menschen kund /
Daß sich er / die kleine welt
Billich nach der grossen hält.
4.
Still zu seyn von feld und püschen /
Von dem leichten heer der lufft /
Da sich jedes will vermischen /
Jedes seines gleichen rufft /
Hört man in den wäldern nicht
Wie sich baum und baum bespricht.
5.
An den Bircken / an den linden /
An den Eichen nimmt man wahr /
Wie sich äst und äste binden /
Alles machet offenbahr
Durch das rauschen / so es übt /
Daß es sey / wie wir verliebt.
6.
Lust betrübt / die man verscheubet /
Dieser eyfer / dieser brand /
Diese jugend / so uns treibet /
Hat nicht ewig den bestand /
Zeigt sich wind und vogel leicht /
Ist geflügelt / kommt und weicht.