Ïðî÷èòàíèé : 128
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Êðèòèêà
Sankt Peter und der Blaustrumpf
Ein Weiblein klopft an's Himmelsthor,
Sankt Peter öffnet, guckt hervor:
- »Wer bist denn du?« - »Ein Strumpf, o Herr ...«
Sie stockt, und milde mahnet er:
»Mein Kind, erkläre dich genauer,
Was für ein Strumpf?« »Vergieb - ein blauer.«
Er aber grollt: »Man trifft die Sorte
Nicht häufig hier an unsrer Pforte.
Seid samt und sonders freie Geister,
Der Teufel ist gar oft nicht dreister,
Geh hin! er dürfte von dir wissen,
Der liebe Herrgott kann dich missen.«
- »Das glaub ich wohl - doch ich nicht Ihn,
O Heilger, wolle noch verziehn!«
Sie wagt es, sein Gewand zu fassen,
Hat auf die Knie sich sinken lassen:
»Du starker Hort, verstoß mich nicht,
Laß blicken mich in's Angesicht
Des Ewgen, den ich stets gesucht.«
- »In welcher Weise, ward gebucht;
Man strebt ihm nach, wie's vorgeschrieben,
Du bist uns fern und fremd geblieben.«
Das Weib blickt flehend zu ihm auf:
»Wär dir bekannt mein Lebenslauf,
Du wüßtest, daß in selgen Stunden
Ich meinen Herrn und Gott gefunden.«
Der Pförtner stutzt: »Allwo? - Sprich klar!«
- »Daselbst, wo ich zu Hause war,
(Mein Handwerk brachte das mit sich)
Im Menschenherzen. Wunderlich
War dort der Höchste wohl umgeben;
Oft blieb von seines Lichtes Weben
Ein glimmend Fünklein übrig nur
Und führte doch auf Gottes Spur.
Ob er sich nun auf dem Altare
Den Frommen reicher offenbare -
Das zu entscheiden ist dein Amt:
Bin ich erlöst? bin ich verdammt?«
Sankt Peter zu derselben Frist
Etwas verlegen worden ist,
Dacht eine gute Weile nach,
Nahm endlich doch das Wort. Er sprach
Und rückt dabei den Heilgenschein:
»Besprich es drin - ich laß dich ein.«
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