Ïðî÷èòàíèé : 101
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
An eine junge Autographensammlerin
Vorbei ist mir die Maienzeit,
Das Haar beginnt zu ergrauen,
Ihr gönnt mir nimmer Lust noch Leid,
Ihr holden Mädchen und Frauen,
Nun thut schon meinem Herzen wohl,
Wenn eine schmeichelnd es stammelt,
Daß ich paar Zeilen schreiben soll,
Da Autographe sie sammelt.
Mir ist's, als ob ein Epitaph
Ich schriebe auf meine Jugend:
»Hier ruhet sanft ein Herz, das brav
Versammelt wurde zur Tugend.«
Ich fühl' mich so beengt dabei,
Wie 'n Fisch im hölzernen Zuber. –
Ich schließe
Wien am zweiten Mai
Ergebenst
L. Anzengruber
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