Ïðî÷èòàíèé : 180
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Êðèòèêà
Der Fuchs und die andern Thiere
Ein König sagte in Indien eine allgemeine Jagd an. Man machte Anstalt, einen ganzen Wald mit Tüchern und Federn zu umgeben, und viele tausend Menschen fiengen an, sich in einen Kreis zu stellen. Noch war der Ring dünne und große Lücken zwischen den Jägern, aber dem Fuchse gefielen die Anstalten nicht. Rettet euch, sagte er zu den andern Thieren, weil noch eine Lücke frei ist, bald dürfte es zu späte sein. Der starke Löwe, der schnelle Hirsch, der schlaue Affe lachten über die Furchtsamkeit des Fuchses und verließen sich auf ihre Kräfte, ihre Geschwindigkeit und ihre List. Wie der Kreis nun geschlossen war, die Menschen immer näher anrückten und endlich mit Wurfpfeilen die eingesperrten Thiere häufig erlegten, sagte der Fuchs: Ich bin weder schnell noch tapfer, aber hier bin ich sicher; und kroch in ein Loch, das er indessen gescharret hatte. Die andern Thiere wurden alle getödtet oder gefangen.
Die sichre Kühnheit höhnt abwesende Gefahr,
Scherzt, wo sie fürchten soll, vertrotzt die theure Stunde,
Da Rettung möglich war;
Und wann der reife Sturm ihr überm Haupt nun schwebt
Und die empörte See die starken Wellen hebt,
So geht ihr blinder Stolz auch unbedaurt zu Grunde.
Die Klugheit sieht den Sturm in fernen Wolken drohen,
Flieht sichern Häfen zu, enteilet dem Orcan
Und sieht denn auch getrost, wie dort der Ocean
Unwiderstehbar tobt, wovon sie früh entflohen.
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