Ïðî÷èòàíèé : 118
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Aesopus und der Muthwillige
Aesop bewies zu seiner Zeit
Die schwerste Kunst in unsern Tagen,
Die Kunst, die Narren zu ertragen,
Die Zunft, die immer sich verneut.
Ein Bube, den nichts fröhlich machte,
Als was er für recht neckisch hielt,
Warf einen Stein auf ihn, und lachte,
Daß er so meisterlich gezielt.
Der Weise sprach: Wer so viel kann,
Der muß auch baaren Dank erlangen.
Du wirst von Reichen mehr empfangen,
Von mir nimm diesen Stater an.
Dort seh' ich einen Kaufmann gehen,
Des reichen Chremes stolzen Sohn:
An dem laß deine Künste sehen,
Von dem erwarte deinen Lohn.
Ihm folgt der Thor mit schneller Hand.
Er wirft, er trifft, er wird ergriffen,
Und, von dem Pöbel ausgepfiffen,
Dem Kerkermeister zugesandt.
Ob er dafür ans Kreuz gekommen,
Wie Phädrus schreibt: das weiß ich nicht.
Dies wissen ich und viele Frommen:
Ein Narr ist auch ein Bösewicht.
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