
Ïðî÷èòàíèé : 221

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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Weihnachten
Am heilgen Christtagabend
Den Kindern man beschert,
Da ist denn eitel Freude
An Wägelchen und Pferd.
Am heilgen Christtagabend,
Obgleich ich längst kein Kind,
Hat man mir auch bescheret,
Gut, wie die Menschen sind.
Man gab mir einen Kummer,
Man gab mir eine Qual,
Die tief am Leben naget,
Das längst schon geht zu Tal.
Man gab mir die Gewißheit,
Mein Streben sei verkannt,
Und ich ein armer Fremdling
In meinem Vaterland,
Man hat beim nahnden Winter
Genommen mir das Nest
Und hieß mich weiter wandern
Für meines Lebens Rest.
Doch ists der Lauf der Zeiten,
Ein Trost nur stellt sich dar:
Bin ich auch nichts geworden,
Ich blieb doch der ich war.
Wieviel weisst du, o Mensch...
Wieviel weisst du, o Mensch, der Schöpfung König,
Der du was sehbar siehst, was meßbar mißt.
Wieviel weißt du! und wieder, ach, wie wenig,
Weil, was erscheint, doch nur ein Äußres ist.
Und steigst du in die Tiefe der Gedanken,
Wie findest du den Rückweg in die Welt?
Du armer König, dessen Reiche schwanken,
Der eine Krone trägt, allein kein Szepter hält.
Zu dem Gewölb von deinen strengen Schlüssen,
Stellt sich der Schlußstein nun und nimmer ein,
Und die Empfindung, Flügel an den Füßen,
Entschwebt der Haft und ruft hinfliegend: Nein!
Denn etwas ist, du magsts wie weit entfernen,
Das dich umspinnt mit unsichtbarem Netz,
Das, wenn du liebst, du aufschaust zu den Sternen,
Dich unterwerfend dasteht als Gesetz.
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