Ïðî÷èòàíèé : 124
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Maria
Ich war in deinen Kreis getreten, Weib,
Und meine Leidenschaft schrie auf zu dir
Und alles bebte von mir hin zu dir
Und meine Glut warf mich in deinen Staub
Und meine Gier brach meines Stolzes Knie
Und meine Brandung rang empört um dich
Und alles schoß zusammen zu dem Schrei:
Nur einmal nimm das Opfer meiner Kraft
Sieh, meine Arme stöhnen dir entgegen
Entgürte deines Leibes Schönheitssegen
Dem Katarakte meiner Leidenschaft!
Gelegentlich traf ich dich mal allein das heißt:
Auf deinen Armen, die mich trunken machten,
Sah ich des Fleisches feste, volle Wölbung,
Trugst du dein Kind – dein Kind, wie einen Schild,
Mit dem du meinem Frevel wehren wolltest
Hm! Meinem Frevel, den du doch erlechzt
Zusammenschauernd von dem Fremdling heischtest ...
Ich haßte es, dein Kind ich haßte es ...
Und doch sah's mich mit seinen großen, blauen,
Neugierigen Augen furchtlos an ... und patschte
Mit seinen kleinen, dicken, plumpen Händchen
Zu mir herüber ... Und du zittertest ...
Und schwiegst ... halb überlidert stahl dein Blick
Zu deinem Kinde sich ... an mir vorüber ...
Mir aber war's, als kämen deine Augen
Weit ... weit aus der Vergessenheiten Land
Aus des Gewesnen ungeheurer Zone
An eine andre Mutter mußt' ich denken
An eine andre Mutter mit dem Sohne ..
Und so – so schont' ich dich ... und spielte träumend
Mit deinem Kinde, das nun lächelte
Und mir sein süßes, helles Papa! lallte ...
Wie lieblich du errötetest! Indessen
Ich hatte dich, geliebtes Weib, vergessen
Vergessen, wie in schwülem Wahnsinn ich
Dich heiß begehrt ... und deines Leibes Seele
In meine Seele hatte trinken wollen ...
Dann bot ich dir zum Abschied still die Hand ...
Und schonte dich ein andres Mal – denn da
Ich deine weichen, schlanken Finger spürte,
Da – allein ich ging ... ich ging und freute mich,
Daß ich so Meister meiner Leidenschaft
In einem dunklen Eckchen meiner Brust
Hatt' breit sich die Befriedigung aufgebläht
Du zittertest – er hatte keine Lust
An deinem Leibe mehr der Fremdling – geht ...
Und ganz gemächlich, langsam, Schritt für Schritt,
Bin ich die Straße dann hinabgeschlendert ...
Zu deinem Fenster blickt' ich nicht empor
Ich wußte es: dort oben standest du ...
Und sahest mir nach ... und warest auch allein ...
Ich hörte, wie gepreßt du atmetest
Ich sah, wie du die weiße, heiße Stirn
Verzweifelnd an die kalte Scheibe drücktest
Ich fühlte deine Hand auf meinem Arm
Ich fühlte deinen Blick in meinem Auge
Ich zitterte ... und schritt doch ruhig weiter ...
Und dachte dabei noch an dies und das
Bis ich in meine stille Stube trat,
Drin ihre seidenweichen, grauen Flocken
Voll von verschwenderischer Zärtlichkeit
Die Dämmerung balsamgütig ausgesät ...
Ich setze mich in meine Sofaecke ...
Und fürchtete mich vor dem Licht gewiß!
Es würde meine heißen Augen schmerzen ...
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