Ïðî÷èòàíèé : 124
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Òâîð÷³ñòü |
Á³îãðàô³ÿ |
Êðèòèêà
Lieder eines Sünders. 04. Gold.
Meine bebenden Finger halten das blutrote Gold umspannt –
Es liegt wie brennende Schande in meiner eiskalten Hand –
Die gierigen Augen stürzen auf seinen grellgleißenden Glanz – –
Und an mir rast vorüber der Menschheit wahnsinniger Faschingstanz . . .
Es wölbt sich zur Riesenlawine vor meinem Seherblick,
Zur blind hinrollenden, tauben, dies erbärmlich winzige Stück –
Ich fühle Millionen Herzen zucken nach seinem Besitz –
Ich höre Millionen Lippen freveln in blödem Aberwitz . .
Ich schaue Millionen Fäuste in lohendem Groll gereckt –
Nach goldnen Lawinenkrumen inbrünstig ausgestreckt –
Ich höre Millionen Flüche, dieweil nur Zundergestäub
Statt purpurner Pracht und Geschmeides sich klebt um den schlotternden Bettlerleib.
Zeiten um Zeiten fliegen, Jahrtausende mir vorbei –
Durch alle Zeiten dröhnt es, das gellende Jagdgeschrei . .
Da droben auf ihrem Throne schlief wohl die Gottheit ein –
Bricht denn durch ihre Lider nicht der Scheiterhaufen Flammenschein?
Der Scheiterhaufen, darauf sie, die Menschheit, wahnsinnverkrampft,
Ihr bischen Gottheit geopfert, dämonenüberstampft!
Ja! Ihren Namen nannte die Lippe je und je –
Und troff zugleich von Sehnsucht, nach einem – Riesenportemonnaie.
Kommt über die unstete Menschheit denn nie die Erlösungsruh?
Rast in Aeonen sie weiter, immer und immerzu? –
Meine Finger klammern um's Gold sich, das zur Lawine schwoll –
Wach' auf, du schlafender Himmel! Das Maaß ist über und übervoll!
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